Mit Fairtrade-Zucker Kinderarbeit bekämpfen

Weil es mir wichtig ist: Dass Kinderarbeit bekämpft wird

"Es ist grossartig, dass die Zuckerrohrbauern die Initiative ergriffen haben. Sie haben gemerkt, dass sie ein Problem haben und es entschlossen behoben."

Anita Sheth, Beraterin für Social Compliance and Development bei Fairtrade International

Als die beiden Fairtrade-Kontrolleure herausfanden, dass Kinder während der Schulzeit auf zwei Fairtrade-zertifizierte Zuckerrohrfarmen in Belize arbeiteten, handelten sie schnell: Sie setzten die Zertifizierung aus und ordneten Massnahmen an: Zuerst musste die Kinderarbeit beseitigt werden, bevor der Handel unter Fairtrade-Bedingungen wieder aufgenommen werden konnte.

Das war ein Schock für die Zuckerrohrbauern der Belize Sugar Cane Farmers Association (BSCFA). Mit der Suspendierung liefen die 5000 Bauern Gefahr, Millionen von Dollar pro Jahr an Fairtrade-Prämien zu verlieren und vom Fairtrade-Markt abgeschnitten zu werden.

"Wir hatten die Wahl", sagt Leonardo Cano, Vorsitzender von BSCFA: "Entweder wir kriegen die Kurve und lösen die Probleme mit der Kinderarbeit, oder wir verlieren unsere Fairtrade-Zertifizierung ganz. Die Suspendierung war ein echter Weckruf."

Fairtrade verlangte von der BSCFA ein ehrgeiziges Programm, um das Risiko zu minimieren, dass es erneut zu Kinderarbeit kommt. Aber für die Bauern war das nicht genug, so Cano: "Wir wollten nicht nur unser Zertifikat zurückzubekommen. Wir wollten die Kinder und Jugendlichen vor Ausbeutung schützen. Wir wollten etwas für die Zukunft aufbauen."

Die Zuckerbauern baten Fairtrade und Unicef, Workshops und Schulungen für die Direktoren und Mitarbeiter durchzuführen. In allen 18 Niederlassungen der BSCFA wurde das Sensibilisierungsprogramm für die Rechte der Kinder und ein internes Kontrollsystem eingeführt.

Zudem entwickelte Fairtrade International zusammen mit den Zuckerrohrbauern ein System, um Kinderarbeit kontinuierlich zu erkennen und zu bekämpfen. Das Herzstück dieses Programms ist die aktive Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sowie von Erwachsenen in den Gemeinden. Diese erkennen mögliche Risiken für das Wohlergehen der Kinder und geben Empfehlungen ab, wie darauf zu reagieren ist.

"Es ist grossartig, dass die Zuckerrohrbauern die Initiative ergriffen haben. Sie haben gemerkt, dass sie ein Problem haben und es entschlossen behoben", führt Anita Sheth aus, Beraterin für Social Compliance and Development bei Fairtrade International: "Fairtrade hat anspruchsvolle Standards in Bezug auf Kinderarbeit. Und die Tatsache, dass bei der Prüfung schwerwiegende Verstösse aufgedeckt wurden, zeigt, dass diese Standards konsequent durchgesetzt werden."

 

Bildung ist ein Menschenrecht – sie befähigt Menschen jeden Alters, ihre soziale, kulturelle und wirtschaftliche Situation selbstbestimmt zu verbessern. Jedes Kind hat das Recht auf eine Schulausbildung, die ihm Chancen eröffnet und seine persönliche Entwicklung ermöglicht. 152 Millionen Mädchen und Jungen zwischen 5 und 17 Jahren sind nach aktueller Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) Kinderarbeiter – das heisst, sie müssen unter Bedingungen arbeiten, die sie ihrer elementaren Rechte und Chancen berauben. Erfahre hier, wie wir uns gegen die Ausbeutung von Kindern engagieren: Faire Handelsstrukturen zur Bekämpfung von Kinderarbeit