Wie funktioniert Fairtrade?

Fairtrade verbindet auf Augenhöhe

Fairtrade ist ein internationales System, das die Produzenten stärkt und faire Handelspraktiken fördert. Damit dies funktionieren kann sind alle Akteure entlang der Lieferkette eingebunden. Denn bei Fairtrade geht es um mehr als nachhaltigen Anbau: Auch Handel, Politik und die einzelnen Konsumentinnen und Konsumenten sind zentral, damit fairer Handel stattfinden kann. Die folgende Grafik gibt einen Überblick über die verschiedenen Akteure und Zusammenhänge.

Der internationale Dachverband Fairtrade International ist zuständig für die strategische Ausrichtung von Fairtrade und für die Entwicklung der Standards. Getragen wird dieses Dach von den drei kontinentalen Produzentennetzwerken (Lateinamerika, Afrika, Asien) sowie den 25 nationalen Fairtrade-Organisationen. Die Produzenten sind mit 50% des Stimmengewichts im obersten Entscheidungsgremium (Generalversammlung) vertreten und gestalten die Fairtrade-Bewegung aktiv mit.

Die Produzenten-Netzwerke vertreten einerseits die Stimmen der rund 1,6 Millionen Kleinbauern und Arbeiter in Afrika, Lateinamerika und Asien. Anderseits sind sie auch für die Unterstützung und Beratung direkt im Feld zuständig.

Zusammenschluss stärkt

Bei Fairtrade sind Kleinbauern zu Kooperativen zusammengeschlossen, damit sie gestärkt am Markt auftreten können. Auch Arbeiterinnen und Arbeiter organisieren sich in Gremien. Die Fairtrade-Standards beinhalten aber nicht nur Anforderungen an die Organisation und den Anbau, sondern stellen auch klare Ansprüche an den Handel. Entsprechend werden alle beteiligten Akteure entlang der Lieferkette regelmässig von der Zertifizierungsstelle FLOCERT GmbH unabhängig kontrolliert (Akkreditierungsnorm ISO 17065).

Für solche nachhaltig angebaute und fair gehandelte Produkte vergeben dann die nationalen Fairtrade-Organisationen wie die Max Havelaar-Stiftung in der Schweiz das Fairtrade-Label. In Partnerschaft mit Marktpartnern arbeitet Fairtrade Max Havelaar daran, dass Fairtrade-Produkte breit erhältlich sind und sich Konsumentinnen und Konsumenten beim Einkaufen ganz einfach für den fairen Handel einsetzen können. Der Dialog mit Konsumenten, der Zivilgesellschaft und Politik trägt darüber hinaus dazu bei, den fairen Handel immer selbstverständlicher zu machen.