Mit Fairtrade-Kakao Schulbildung ermöglichen

Weil es mir wichtig ist: Dass Bildung Zukunft schafft

Die schlechte Infrastruktur der Elfenbeinküste ist ein anschauliches Beispiel, wie schwierig die Umsetzung grundlegender Menschenrechte ist. Die herrschende Armut zeigt die Grenzen des Machbaren oder des mangelnden Willens des Staates. Und sie zeigt, warum es wichtig ist, dass es Bewegungen wie Fairtrade gibt. Nicht nur Strassen sind ein Teil der Infrastruktur. Dazu zählen auch Bildungseinrichtungen und Gesundheitsstationen.

Im Dorf Gbelie leben rund 2000 Menschen. Viele von Ihnen leben vom Kakaoanbau und haben sich in der Fairtrade-Kooperative ECAKOG zusammengeschlossen. Seit Oktober 2019 gibt es hier eine Grundschule. Vorher gab es Holzverschläge, unter denen Unterricht stattfand. Kein Boden. Keine Seitenwände. Auch heute wird dort noch immer eine Klasse so unterrichtet. Das Holzdach spendet Schatten. Aber: Wenn die Regenzeit kommt und der Regen zu stark ist, kann hier kein Unterricht mehr stattfinden und die Kinder werden nach Hause geschickt.

Das Steingebäude direkt neben dem Holzverschlag ist deshalb eine riesige Errungenschaft für die Gemeinde. 120 Mädchen und 140 Jungs werden hier von einer Lehrerin und fünf Lehrern unterrichtet. Wetterunabhängig. Das Gebäude wurde mithilfe von Fairtrade-Prämiengeldern gebaut. Das Fairtrade-Siegel ist gross auf die hellgelbe Aussenwand gemalt. Die Prämiengelder ermöglichten die Anschubfinanzierung. Mit ihrer Eröffnung ging die Schule in die staatliche Hand über, die die Lehrerin und Lehrer entlohnt.

 

Vielleicht rücken mit diesem Schulhaus die Träume der Kinder ein Stück näher. Träume, wie die der zehnjährigen Miriam Dago, die Ärztin werden möchte, oder von Ange Zama, 13 Jahre alt, die Ministerin werden will. Egal welchen Beruf sie ergreifen wollen, was alle Kinder sagen, ist, dass sie durch ihre Berufswünsche ihre Familien unterstützen und zu deren Wohlergehen beitragen wollen.

Bildung ist ein Menschenrecht – sie befähigt Menschen jeden Alters, ihre soziale, kulturelle und wirtschaftliche Situation selbstbestimmt zu verbessern. Jedes Kind hat das Recht auf eine Schulausbildung, die ihm Chancen eröffnet und seine persönliche Entwicklung ermöglicht. 152 Millionen Mädchen und Jungen zwischen 5 und 17 Jahren sind nach aktueller Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) Kinderarbeiter – das heisst, sie müssen unter Bedingungen arbeiten, die sie ihrer elementaren Rechte und Chancen berauben. Besonders im Kakao-Anbau ist Kinderarbeit ein grosses Problem. Erfahre hier, wie wir uns gegen die Ausbeutung von Kindern engagieren: Faire Handelsstrukturen zur Bekämpfung von Kinderarbeit