Resilienz gegenüber dem Klimawandel
Fokus: Minimumpreis, Fairtrade-Prämien, Kooperativen, Unterstützung im Katastrophenfall, Preiserhöhung
„Fairtrade hilft uns, gegen die Folgen des Klimawandels anzukämpfen“
Kaffee aus Honduras wird weltweit für seine hohe Qualität geschätzt. Doch die Auswirkungen des Klimawandels machen den Kaffeebäuer:innen zu schaffen. Fairtrade unterstützt sie dabei, sich gegen die wachsenden Herausforderungen zu wappnen.
Gut zweieinhalb Jahre ist es nun her, dass die Wirbelstürme Eta und Iota grosse Landstriche Honduras‘ verwüsteten. Auch der Kaffeebauer Eliezer Oseni Valle war betroffen: Er verlor zwei Hektar seiner Kaffeepflanzung durch einen gigantischen Erdrutsch. Der Wiederaufbau seiner Farm war mit hohen Materialkosten und monatelanger Arbeit verbunden – eine wirtschaftliche Katastrophe für den Bio-Kaffeebauern. Doch Eliezer konnte auf die Solidarität und die Hilfe seiner Kooperative COMSA bauen. Die seit 2001 Fairtrade-zertifizierte Kaffeekooperative unterstützte ihre 1’400 Mitglieder nach den schweren Unwettern durch die Bereitstellung von Saatgut und anderen landwirtschaftlichen Betriebsmittel. Mithilfe der Fairtrade-Prämie, die in diesem Fall zusätzlich zum Verkaufspreis ausbezahlt wird, konnten die Bäuer:innen schnellstmöglich ihren Kaffeeanbau wiederaufnehmen.
Mit neuen Erkenntnissen in die Zukunft
Neben Unwetterkatastrophen bringen veränderte Wettermuster Probleme für die Kaffeebäuer:innen der honduranischen Region La Paz mit sich: Nach heissen Trockenperioden und anschliessendem Starkregen verfaulen die Kaffeepflanzen oder werden anfällig für Krankheiten wie den gefürchteten Kaffeerost (Pilz, der den Kaffeeanbau bedroht). Die Erprobung widerstandsfähigerer Sorten und die Neubepflanzung ist teuer: Neben Kosten für Labor und Forschung, neue Setzlinge, Dünger und weitere Produktionsmittel bindet sie wertvolle Arbeitszeit. Es kann drei Jahre dauern, bis die aufwendige Pflege neuer Kaffeepflanzen mit einer guten Ernte belohnt wird.
Doch das schreckt Miriam Yaneth Rodriguez Villatoro nicht ab. Nachdem die junge Kaffeebäuerin durch COMSA technische Beratung erhalten hatte, nutzte sie das neue Wissen, um einen Teil ihres hoch über der Stadt La Paz gelegenen Landes neu zu bepflanzen. Mithilfe eines Biologen und finanziert durch die Fairtrade-Prämie betreibt COMSA eigene Labors und Versuchsanlagen zur Entwicklung biologischer Pflanzenschutzmittel und fördert die Einführung neuer ökologischer Anbaumethoden für ihre Mitglieder und darüber hinaus. „Unsere Kooperative und Fairtrade helfen uns, gegen die Folgen des Klimawandels anzukämpfen und das Beste aus unseren Farmen herauszuholen“, berichtet Miriam.
"In all meinen Jahren als Kaffeebauer sind die Ausgaben für den Kaffeeanbau stetig gestiegen. Der Preis für Kaffee ist jedoch gleich geblieben. Deshalb wird es immer schwieriger, als Landwirt ausreichend zu verdienen". Jesús Antonio Rápalo Murillo, Honduras, Kooperative Comdelica
Wenn wir nicht berücksichtigen, wie sich das Klima verändert, geht die ganze harte Arbeit der Mitglieder verloren und es wird keine Produktion mehr geben.“ Adolfo Lopez Alvaro, TNK-Mitglied
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