Allianz für Klimaschutz und existenzsichernde Löhne

Aktueller Kontext und Herausforderungen

Kleinbäuerliche Kakaofarmen in Ghana sind anfällig für den Klimawandel und Umweltrisiken wie unregelmässige Wettermuster, die Dürren und Überschwemmungen verursachen. Für viele Haushalte in ländlichen Gebieten ist Kakao die Haupteinnahmequelle.  Der konventionelle Kakaoanbau führt jedoch nicht zu einem nachhaltigen Lebensunterhalt. Darüber hinaus ist der lokale Kakaosektor von der Abholzung der Wälder und dem Verlust der biologischen Vielfalt betroffen, da Land für neue Kakaofarmen gerodet wird. 

Über das Projekt und seine Ziele

Das Projekt Sankofa 2.0, das zwischen 2022 und 2025 umgesetzt wird, etabliert und erweitert bestehende dynamische Agroforstsysteme (DAF) und Lebensmittelagroforstsysteme (FAS) im ghanaischen Kakaosektor. Der Projektschwerpunkt ist die Anpassung an den Klimawandel und Klimaschutz, biologische Vielfalt fördern, Einkommensdiversifizierung und existenzsichernde Einkommen. 

DAF und FAS bieten vielfältige soziale, wirtschaftliche und ökologische Vorteile. DAF erhöht beispielsweise die Produktivität und die Produktqualität, indem es die Bodenbedingungen und damit die Gesundheit des Ökosystems verbessert. Bei DAF und FAS werden verschiedene einjährige Pflanzen zusammen mit Holzbäumen, Kakao (bei DAF) und anderen Pflanzen gepflanzt, um die Mikroorganismen im Boden zu stimulieren und Nährstoffe zu liefern.Es werden keine Chemikalien eingesetzt, die Bäuer:innen sparen Kosten und schützen gleichzeitig die Umwelt. Insgesamt sind DAF-Systeme im Vergleich zu Monokulturen widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel und kakaobezogenen Schädlingen und Krankheiten. DAF-Systeme speichern mehr Kohlenstoff und können daher mit Massnahmen zur Kohlenstoffsequestrierung kombiniert werden. Darüber hinaus fördern DAF und FAS den Anbau von Nahrungsmitteln, die verbraucht oder auf lokalen Märkten verkauft werden können. Dies trägt sowohl zur Ernährungssicherheit als auch zur Diversifizierung des Haushaltseinkommens bei. 

Mehrere Arbeitsbereiche ergänzen die Kakaoproduktion, indem sie sich auf wirtschaftliche Rechte konzentrieren. So hat sich beispielsweise der Projektpartner HALBA (Coop Schweiz) verpflichtet, den Bäuer:innen ein existenzsicherndes Einkommen für die von KKFU bezogene Schokolade zu zahlen. Die dörflichen Spar- und Kreditvereinigungen (VSLAs) unterstützen die Bäuer:innen bei der Finanzverwaltung. Die generationenübergreifende Gemeinschaftsaktion bezieht Jugendliche und Menschen in prekären Situationen in das Projekt mit ein. So unterstützt das Projekt beispielsweise Jugendliche bei geschäftlichen Aktivitäten. Zusammen unterstützen diese synergetischen Programmkomponenten eine nachhaltige Lebensgrundlage für die Projektbauern, ihre Familien und weitere Mitglieder ihrer lokalen Gemeinschaften.

Darüber hinaus trägt Sankofa 2.0 dazu bei, dass der Kakaoanbau in DAF zur Norm in Ghana wird. Zu diesem Zweck arbeitet Sankofa 2.0 mit den am Kakaosektor beteiligten staatlichen Akteuren wie CRIG und COCOBOD zusammen, um einen Strukturwandel zu fördern und die regenerative Agenda voranzutreiben. Die angestrebte Wirkung ist, dass die Kakaobauern in Ghana eine nachhaltige Existenzgrundlage haben und sich gleichzeitig an den Klimawandel anpassen und ihn abschwächen.  

Das Gesamtziel des Sankofa-Phase-2-Projekts besteht darin, die Lebensbedingungen von 3942 Kakaobauern (und ca. 17000 Gemeindemitgliedern) auf über 1100 ha zu verbessern, indem die ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Kakaoproduktion durch Klimaschutz, Einkommensdiversifizierung und fairen Handel gefördert wird und den Verbrauchern ein attraktives Produkt angeboten wird.  

Das Projekt baut auf den Erkenntnissen zweier früherer Fairtrade-Projekte im gleichen Sektor auf: einem von der finnischen MFA finanzierten Pilotprojekt und dem von verschiedenen Partnern unterstützten Projekt Sankofa 1.0. Im Rahmen des Projekts Sankofa 1.0 (2019 - 2022) haben die Kuapa Kokoo Farmers Union (KKFU) und ein Konsortium von Partnern den Sankofa-Ansatz in Ghanas westlicher Nord- und Ahafo-Region erfolgreich erprobt. Sankofa 2.0 setzt die Zusammenarbeit mit KKFU fort.