Das bewirkt Fairtrade
Fairtrade ist ein Prozess auf verschiedenen Ebenen
Fairtrade stärkt die Kleinbäuer:innen, Arbeiter:innen und ihre Familien, damit sie ihr Leben aus eigener Kraft nachhaltig verbessern können. Dabei geht es um einen Entwicklungsprozess – einen Weg der Veränderung in Kooperation mit allen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette – vom Produzent über den Handel bis zu den Konsument:innen. Verschiedene Studien untermauern die positive Wirkung von Fairtrade – für zertifizierte Organisationen, aber auch darüber hinaus für die Entwicklung ländlicher Gegenden.
Die Fairtrade-Standards beschreiben die sozialen, ökonomischen und ökologischen Anforderungen an Produzentenorganisationen und entlang der ganzen Wertschöpfungskette. Die Standards sind entsprechend ein elementares und sichtbares Instrument, um die Lebenssituation von Kleinbäuer:innen und Arbeiter:innen zu verbessern.
Mehr als Standards und Zertifizierung
Über Standards und Zertifizierung hinaus bietet das Fairtrade-System aber noch weitere direkte und indirekte Unterstützung für Produzenten und ihre Organisationen an, um eine soziale, ökonomische und ökologische Entwicklung nachhaltig zu fördern.
Mehrere Studien untermauern die positive Wirkung von Fairtrade für Bäuer:innen und Arbeiter:innen, auf deren Organisationen aber auch auf die Entwicklung von ländlichen Regionen in denen es eine starke Präsenz von Fairtrade-zertifizierten Organisationen gibt.
Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Wirkungsmessung
Kleinbäuer:innen, die Mitglied in Fairtrade-Kooperativen sind, verfügen über höhere und vor allem stabilere Einkommen. Dies führt zu einer erhöhten Spartätigkeit und ermöglicht Investitionen in Produktivität und Qualität, was sich wiederum positiv auf das Einkommen auswirkt. Der für viele Produkte festgelegte Mindestpreis und auch die Fairtrade-Prämie sind dabei wichtige Instrumente.
Fairtrade schreibt den Zusammenschluss in demokratischen Strukturen vor. Dies fördert die individuelle und organisatorische Stärkung: Die Produzenten können sich und ihre Anliegen in offenen und demokratischen Entscheidungsprozesse einbringen. Zudem sind Fairtrade- Kleinbäuer:innen in der Regel besser vernetzt und verfügen über vergleichsweise mehr Marktinformationen. Dies, sowie das vereinte Auftreten als Kooperative stärkt die Verhandlungsposition und das Selbstvertrauen der Bäuer:innen - teilweise sogar in einem Ausmass, dass in Regionen mit starker Fairtrade-Präsenz selbst konventionelle Handelspartner ihre Einkaufskonditionen anpassen müssen.
Auch auf Plantagen führt der Zusammenschluss in Arbeitergremien, unter anderem zur Prämienverwendung, zu einer einzigartigen Verantwortungsübernahme von Arbeiter:innen in Entscheidungsprozessen.
Strenge Anforderungen betreffend Arbeitsbedingungen, Versammlungs- und Gewerkschaftsfreiheit bewirken konkrete Verbesserungen für Beschäftigte auf Plantagen. Dazu gehören auch bezahlte Überzeit und Ferien sowie verbesserter Gesundheitsschutz durch Schutzkleidung und Trainings für sicheren Umgang mit Chemikalien.
Dies nicht zuletzt weil sie dank gestärkten Arbeitnehmervertretungen mehr Einfluss in ihren Betrieben haben. Auch stellen verschiedene Studien fest, dass in Fairtrade-zertifizierten Betrieben deutlich mehr Arbeiter:innen fest angestellt sind als auf vergleichbaren nicht zertifizierten Plantagen, welche oft sehr viele Taglöhner ohne Sozialversicherungs- und Kündigungsschutz beschäftigen.
Die ökologischen Anforderungen in den Fairtrade-Standards führen zu verbessertem Umweltschutz. Schulungen und bessere Preise für biologisch angebaute Produkte fördern eine entsprechende Umstellung auf Bio.
Grosse Wirkung entfaltet auch die Fairtrade-Prämie, welche die Produzenten ergänzend zum Verkaufspreis erhalten. Sie entscheiden demokratisch darüber, für welche Projekte sie das Geld verwenden. Die Projekte müssen der sozialen, wirtschaftlichen oder ökologischen Entwicklung der Gemeinschaft dienen.