SDG 13 – Massnahmen zum Klimaschutz

Besser gewappnet für den Klimawandel

Der Klimawandel ist eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit und bedroht die Existenz vieler Menschen – darunter viele Fairtrade-Produzenten und ihre Familien.

Hintergrund

Die Auswirkungen des Klimawandels sind vielfältig und unaufhaltbar: Ereignisse wie Wirbelstürme, Dürreperioden, Stark-Regen oder die Ausbreitung von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten können innerhalb kürzester Zeit Existenzen vernichten. Missernten belasten jedoch nicht nur die wirtschaftliche Situation von Bauern. Einmal in Not geraten sind sie gezwungen, sich noch stärker zu verschulden und können so der Armutsspirale kaum noch entkommen.
 

Der Fairtrade-Ansatz

Fairtrade liefert die Instrumente, mit denen Kleinbäuerinnen und -bauern sich auf die Auswirkungen des Klimawandels einstellen und gleichzeitig selbst klimafreundlicher produzieren können. Die Fairtrade-Standards fordern, dass der Energieverbrauch und andere Verursacher von Treibhausgasemissionen verringert, die Boden- und Wasserqualität überwacht und die Biodiversität geschützt wird.

Im Kaffeeanbau sind bereits rund drei Viertel der geernteten Menge Bio-zertifiziert, bei Bananen sind es gar 90 Prozent, was vorteilhaft für die Umwelt und somit das Klima ist. Zudem erhalten Bäuerinnen und Bauern Fortbildungen und Unterstützung bei der Umstellung auf umweltschonende Anbaumethoden. Ausserdem hilft der Zusammenschluss in demokratischen Organisationen Kleinbäuerinnen und -bauern, gemeinsam Probleme zu lösen. So konnten beispielsweise Kaffeebauernkooperativen in Lateinamerika
die Ausbreitung eines sich infolge des Klimawandels epidemieartig vermehrenden Pilzes, den Kaffeerost, eindämmen.

Fairtrade fördert:

  • Weiterbildungen und Anpassungsstrategien für Bauern, durch die sie gegen die Auswirkungen des Klimawandels besser gewappnet sind und ihre eigenen Umweltbelastungen reduzieren können.
  • Den Zugang zu Finanzmitteln für Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und dessen Schadensbegrenzung.

Der Anbau von hochwertigem Kaffee bietet für viele Kleinbauernfamilien in Bolivien die Möglichkeit, ein Einkommen zu erwirtschaften. Starkregen, lange Dürreperioden, steigende Temperaturen und damit einhergehend ein höherer Befall mit Schädlingen und Krankheiten, insbesondere dem "Kaffeerost" genannten Schadpilz, haben jedoch in den letzten Jahren zu starken Ernte- und Qualitätseinbussen sowie dem Verlust vieler Kaffeesträucher geführt. Ein dreijähriges Fairtrade-Projekt unterstützt besonders betroffene Kleinbauernfamilien der Kooperative "Agricola Villa Oriente". Sie erhalten 300'000 Kaffeerost-resistente Kaffeesetzlinge, Begleitung bei der Pflanzung und Aufzucht sowie Schulungen zu Folgen des Klimawandels und landwirtschaftlichen Praktiken. Zudem umfasst das Projekt den Aufbau eigener Baumschulen, Trainings zur Aufzucht eigener Kaffeesträucher, die Einrichtung von Demonstrationsfeldern mit regelmässigen Praxis-Schulungen sowie Aktivitäten zur besseren Einbindung von jungen Nachwuchsbäuerinnen und -bauern in die Arbeit und Entscheidungsprozesse der Kooperativen. Rund 300 Kaffeekleinbauern und -bäuerinnen in acht Fairtrade-zertifizierten Kooperativen werden ausgebildet und geben ihr Wissen an andere Mitglieder der Kooperativen weiter – damit der Kaffeeanbau in Bolivien auch zukünftig eine Perspektive bietet.