SDG 4 - Hochwertige Bildung
Bildung durchbricht den Teufelskreis
Armut bedingt Hunger bedingt Krankheit bedingt Armut – eine nachhaltige Entwicklung ist nur dann möglich, wenn dieser Teufelskreis durchbrochen wird. Bildung ist der Schlüssel dazu.
Hintergrund
Bildung ist ein Menschenrecht – sie befähigt Menschen jeden Alters, ihre soziale, kulturelle und wirtschaftliche Situation selbstbestimmt zu verbessern. Jedes Kind hat das Recht auf eine Schulausbildung, die ihm Chancen eröffnet und seine persönliche Entwicklung ermöglicht. 152 Millionen Mädchen und Jungen zwischen 5 und 17 Jahren sind nach aktueller Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) Kinderarbeiter – das heisst, sie müssen unter Bedingungen arbeiten, die sie ihrer elementaren Rechte und Chancen berauben.
Der Fairtrade-Ansatz
Bildung ist ein Kernelement der Arbeit von Fairtrade – sowohl im Süden als auch im Norden. Im Süden nutzen Fairtrade-Produzenten die Fairtrade-Prämiengelder häufig für den Unterhalt von Schulen, Ausstattung der Kinder mit Materialien und Schuluniformen sowie für Stipendien zum Besuch einer weiterführenden Schule. Oft ermöglicht auch die Investition der Prämie in Strassenbau oder die Anschaffung von Transportmitteln mehr Kindern aus der Umgebung, eine Schule zu besuchen.
Um das Bewusstsein für fair und nachhaltige produzierte Güter aus dem Süden zu fördern, betreibt Fairtrade für die Konsumentinnen und Konsumenten im Norden Bildungs- und Kampagnenarbeit.
Fairtrade setzt sich ein für:
- Ein bedingungsloses Recht auf Schulbildung
- Weiterbildungen in Bereichen wie Alphabetisierung, Geschäftsführung und Qualitätsmanagement, besonders für Frauen
- Das Bewusstsein der Konsumenten für fairen Handel durch Aktionen, Kampagnen und Bildungsmaterialien
Zahlreiche Mitmach-Aktionen, Publikumsveranstaltungen sowie die Kampagnen Fairtrade-Towns, -Schools und -Universities sensibilisieren die Zivilgesellschaft und informieren über den fairen Handel.
Das Projekt „It takes a village to protect a child“ unterstützte rund 70 Gemeinden in Côte d’Ivoire, verbesserte den Zugang zu Schulbildung und eröffnete berufliche Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten für Jugendliche der Region. Dazu wurden in den Gemeinden zunächst Risikoanalysen durchgeführt und Präventionspläne erstellt, Kinderrechtekomitees gebildet und Kinderschutz-Massnahmen erarbeitet. Mit Aktionstagen und Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene konnte ein Bewusstsein für die schädlichen Auswirkungen ausbeuterischer Kinderarbeit geschaffen werden. Jugendvertreter führten Befragungen unter Kindern und Jugendlichen durch und begleiteten die Umsetzung der Massnahmen zum Kinderschutz. Sechs Projekte, die von Kooperativen aus Fairtrade-Prämien im Bildungsbereich gestartet wurden, erhielten finanzielle Zuschüsse aus den Projektmitteln. Zusätzlich konnten 50 Stipendien für Jugendliche zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt werden.
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