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Neuer Leitfaden von Fairtrade und B Lab unterstützt verantwortungsvolle Geschäftspraktiken in Kleinunternehmen

Fairtrade, das weltweit bekannteste Label für soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit, und B Lab, ein globales Netzwerk von Organisationen, die sich für eine integrative, gerechte und regenerative Umgestaltung des Wirtschaftssystems einsetzen, veröffentlichen heute einen neuen Leitfaden, der kleine Unternehmen bei ihrer Sorgfaltspflicht in Bezug auf Menschenrechte und Umwelt unterstützt.

«People and planet in business - A simple guide to how small and micro companies can start or strengthen their due diligence» bietet eine massgeschneiderte Anleitung, wie Klein- und Kleinstunternehmen in allen Sektoren die negativen Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf die Menschenrechte und die Umwelt erkennen, verhindern, vermindern und wiedergutmachen können.

Leitfaden für kleine Unternehmen
Infolge des gestiegenen sozialen und ökologischen Bewusstseins verschiedener Bevölkerungsgruppen ist es für Unternehmen heute wichtiger denn je, die mit ihren Tätigkeiten und Wertschöpfungsketten verbundenen Menschenrechts- und Umweltrisiken zu verringern. Neben den Grossunternehmen erkennen auch immer mehr Klein- und Kleinstunternehmen die Bedeutung dieses Themas.

Allerdings sind fast alle Anleitungen zur Sorgfaltspflicht technisch oder auf grosse Unternehmen ausgerichtet. Folglich können die sich ausweitenden Sorgfaltspflichtstandards und -Regulierungen komplex und einschüchternd wirken, insbesondere für kleinere Unternehmen mit begrenzten Ressourcen. Fairtrade und B Lab haben diese Lücke erkannt und einen neuen Leitfaden entwickelt, der kleine Unternehmen bei der Umsetzung sozial und ökologisch verantwortungsvoller Geschäftspraktiken unterstützt.

«Wir hoffen, dass die Sorgfaltspflicht bald als ein wesentlicher Aspekt der Geschäftstätigkeit angesehen wird, so wie es heute die Standards für Lebensmittelsicherheit sind. Genauso wie die Menschen von Unternehmen erwarten, dass sie Verantwortung für die Sicherheit ihrer Lebensmittel übernehmen, unabhängig davon, woher das Unternehmen seine Zutaten bezieht, glauben wir, dass die Achtung der Menschenrechte und der Umwelt über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg für alle Unternehmen zur Norm werden sollte», sagt Maija Lumme, Business Development Manager im Fairtrade Centre of Excellence für Human Rights and Environmental Due Diligence (HREDD).

Entmystifizierung der Sorgfaltspflicht
«Da kleine Unternehmen und Selbstständige weltweit die meisten Arbeitsplätze schaffen, spielen sie eine zentrale Rolle bei der Förderung dieses Wandels. Mit diesem Leitfaden möchten wir kleine Unternehmen ermutigen, sich an die Spitze der Bewegung für verantwortungsvolle Geschäftspraktiken zu setzen», so Lumme weiter.

Der Leitfaden bietet zugängliche und praktische Antworten sowie schrittweise Einblicke, wie man sich auch mit begrenzten Ressourcen im Bereich der Sorgfaltspflicht bewegen kann.

«Fairtrade und B Lab hoffen, die Landschaft der Sorgfaltsprüfungen zu entmystifizieren und kleine Unternehmen zu inspirieren, ihr Potenzial zu nutzen und so zu einem positiven Wandel beizutragen. Mit dem Engagement von kleinen und grossen Unternehmen kann das Ziel, dass alle Unternehmen die Menschenrechte und den Planeten respektieren, Wirklichkeit werden», sagt Bernard Gouw, Senior Manager für Sozialstandards bei B Lab.

Der letzte Teil der Fairtrade-Reihe von HREDD-Leitfäden
Der Leitfaden "People and planet in business" folgt auf die Veröffentlichung der drei Fairtrade-Publikationen, die Bauernkooperativen, Grossbetrieben mit angestellten Mitarbeiter:innen und Händler:innen, die direkt von Bauernkooperativen und Grossbetrieben kaufen, Orientierung bieten. Die Reihe unterstützt alle Akteure in globalen Wertschöpfungsketten dabei, sich zu orientieren und praktische Ratschläge für die Zusammenarbeit auf ihrem Weg der Sorgfaltspflicht zu finden.

«Die Verantwortung für die Beseitigung von Schäden liegt bei allen Beteiligten in einer Wertschöpfungskette. Unsere Reihe von Leitfäden verdeutlicht, dass auch die Kosten der Sorgfaltspflicht geteilt werden müssen und nicht auf die Bauern am Anfang der globalen Lieferketten abgewälzt werden dürfen. Das bedeutet, dass alle Unternehmen, auch die kleinen, eine wichtige Rolle bei der Verringerung der negativen Auswirkungen auf Menschen, Klima und Umwelt spielen können», sagt Tytti Nahi, Direktorin für Wirtschaft und Menschenrechte bei Fairtrade.

Fairtrade arbeitet daran, wichtige Themen in landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten anzusprechen und zu überwachen. Partnerschaften mit Fairtrade unterstützen Unternehmen bei jedem Schritt ihrer Sorgfaltspflicht, von der Risikoermittlung bis zur Überwachung und Kommunikation.

Fairtrade kann Unternehmen vor allem bei der Prävention und Minderung von Schäden und Risiken in den globalen Lieferketten unterstützen, mit denen Fairtrade zusammenarbeitet. Dieser Schritt ist der Kern der Sorgfaltspflicht - es geht darum, Praktiken zu ändern, das Leben der Menschen zu verbessern und die Umwelt zu schützen.

Erfahren Sie hier mehr über unser Angebot oder kontaktieren Sie unser Fachexpertin Simone Hutter (s.hutter@maxhavelaar.ch) für weitere Informationen oder für eine konkrete, unverbindliche Offerte für Ihr Unternehmen.