Fairtrade unterstützt Unternehmen bei der menschenrechtlichen Sorgfaltsprüfung
Was wird von Schweizer Unternehmen verlangt?
Die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGP, 2011) haben einen globalen Konsens und Referenzrahmen geschaffen, in dem erstmals die menschenrechtliche Verantwortung von Unternehmen festgehalten wird. Diese Leitprinzipien stellen klar, dass alle Unternehmen die Menschenrechte in ihren Betrieben und Lieferketten respektieren sollen und verlangen eine entsprechende menschenrechtliche Sorgfaltsprüfung. Unternehmen sind gemäss der UN-Leitprinzipien verpflichtet, Menschenrechte zu achten, Risikoanalysen vorzunehmen, vorbeugend tätig zu werden und im Falle von negativen Auswirkungen ihrer Tätigkeit für Abhilfe zu sorgen.
Der OECD-Leitfaden für die Erfüllung der Sorgfaltspflicht für verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln (Responsible Business Conduct, RBC) beschreibt den entsprechenden Prozess der Sorgfaltsprüfung (Due-Diligence-Prozess) in sechs Phasen:
DUE-DILIGENCE-PROZESSE und UNTERSTÜTZENDE MASSNAHMEN
WAS BIETET FAIRTRADE ZUM THEMA MENSCHENRECHTE INNERHALB IHRER LIEFERKETTEN?
Fairtrade ist einer der vertrauenswürdigsten Standards weltweit und ein glaubwürdiger Partner, wenn es darum geht, negative Auswirkungen auf die Menschenrechte in Lieferketten abzuschwächen oder zu mildern. Fairtrade kann Ihr Unternehmen in jedem Schritt dieses erwarteten Sorgfaltsprüfungsprozesses unterstützen; sei es in einzelnen Teilbereichen oder ganzen Lieferketten:
Schritt 1 - VERANTWORTUNGSVOLLES UNTERNEHMERISCHES HANDELN IN STRATEGIEN UND MANAGEMENTSYSTEMEN VERANKERN
- Mit dem Experten-Wissen und Erfahrung über Menschenrechte, rohstoffspezifische Herausforderungen und geographische Brennpunkte unterstützt Fairtrade Unternehmen bei der Ausarbeitung oder Weiterentwicklung ihrer internen Richtlinien.
- Fairtrade zeigt Unternehmen auf, inwiefern sie durch die Beschaffung von Fairtrade-Produkten zu einem verantwortungsvollen Verhalten beitragen, und können darüber hinaus Anregungen und Leitlinien für unternehmensinterne Grundsatzerklärungen liefern.
Schritt 2 - NEGATIVE AUSWIRKUNGEN IM ZUSAMMENHANG MIT GESCHÄFTSTÄTIGKEITEN, PRODUKTEN ODER DIENSTLEISTUNGEN DES UNTERNEHMENS BESTIMMEN UND BEWERTEN
- Fairtrade kann durch die Bereitstellung verlässlicher Daten Unternehmen bei der Identifizierung der wichtigsten Risikobereiche unterstützen, die potenziellen Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit zu erfassen und zu bewerten. Dies anhand Supply Chain Mapping, Risikoanalysen, oder Unterstützung bei Human Rights Impact Assessments.
- Fairtrade gewährleistet anhand von verschiedenen Instrumenten, dass die Risiken und negativen Auswirkungen auf die Menschenrechte effizient identifiziert und bewertet werden, wie zum Beispiel durch unabhängige Audits, entsprechende Verpflichtungen im Standard und Austausch mit Rechteinhabern.
Schritt 3 - NEGATIVE AUSWIRKUNGEN BESEITIGEN, VERMEIDEN UND MINDERN
- Fairtrade fordert von den Produzenten und den Akteuren der Lieferkette, die einschlägigen Bestimmungen der Fairtrade-Standards einzuhalten. Diese ermöglichen Massnahmen zur Minderung menschenrechtlicher Risiken sowie zur Vermeidung und Korrektur negativer Auswirkungen.
- Über den Standard hinaus, hilft Fairtrade Unternehmen mit gezielten Programmen und Partnerschaften dabei, Risiken zu vermeiden und mindern.
Schritt 4 - UMSETZUNG UND ERGEBNISSE NACHVERFOLGEN
- Fairtrade bietet einen risikobasierten Ansatz, um sicherzustellen und nachzuverfolgen, dass Korrekturmassnahmen umgesetzt wurden, wenn Menschenrechtsprobleme festgestellt wurden.
- Fairtrade verfügt über langjährige Erfahrungen und kann die Lehren aus ihrer richtungsweisenden Arbeit zu Menschenrechtsfragen weitergeben, wie bspw. über unser Youth Inclusive Community Based Monitoring and Remediation Modell (YICBMR).
Schritt 5 - KOMMUNIKATION ÜBER DEN UMGANG MIT NEGATIVEN AUSWIRKUNGEN
- Für die öffentliche Kommunikation der Unternehmen liefert Fairtrade Informationen und relevante Nachweise darüber, wie die Zusammenarbeit mit Fairtrade zu den verschiedenen Stufen ihres Sorgfaltsprüfungsprozesses beiträgt.
- Fairtrade kann zusätzliche Inputs für die Wirkungskommunikation liefern, wie zum Beispiel zur Verwendung von Fairtrade-Prämien und Impact Stories.
Schritt 6 - WIEDERGUTMACHUNG LEISTEN ODER DABEI KOOPERIEREN
- Unternehmen profitieren vom Fairtrade-Ansatz der Konsultation und des Engagements mit Arbeitnehmern, Arbeitnehmervertretern oder Gewerkschaften, wo dies möglich ist.
- Fairtrade kann Unternehmen mit Anleitungen zu internationalen Richtlinien und Best Practice-Empfehlungen für Abhilfemassnahmen und Wiedergutmachung begleiten und bei der konkreten Umsetzung mit Hilfe unserer Produzentennetzwerken vor Ort unterstützen.
Unsere Experten von Fairtrade Max Havelaar (Schweiz), Fairtrade International und der Zertifizierungsstelle FLOCERT begleiten Sie mit umfangreicher Expertise im ganzen Sorgfaltsprüfungsprozess. Wir unterstützen Sie mit pragmatischen, gezielten Lösungsansätzen in ausgewählten Teilbereichen oder auch gesamtheitlichen strategischen Empfehlungen. Für Supply Chain Mapping, Risiko Analyse oder detailliertem Human Rights Impact Assessment haben Sie mit Fairtrade Max Havelaar einen kompetenten Partner mit langjähriger Expertise zur Seite.
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