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Trotz steigendem Kakaopreis bleiben Kakaobäuer:innen unter Druck

Am 1. April wurde ein neuer Kakaopreis für die Côte d'Ivoire bekannt gegeben. Den höheren Erntepreisen gegenüber stehen steigende Kosten. Das bedeutet weiterhin keine Entspannung für die Kakaobäuer:innen.

Kakao-Ernte in der Kooperative Ecojad in der Elfenbeinküste. (Copyright: Eric St-Pierre)

Die Kakaopreise in Côte d'Ivoire sind staatlich reguliert, zweimal pro Jahr werden diese von der Regierung festgelegt: zur Hochsaison des Kakaoanbaus im Oktober und vor der Zwischensaison im April. Für die Zwischensaison, die am 1. April begonnen hat, wurde ein Preis von 825 FCFA pro Kilogramm Kakao festgelegt. Dies entspricht einer Erhöhung um 10% im Vergleich zur Zwischensaison letztes Jahr. 

Alles steigt: Preis, Einnahmen, Ausgaben

Obwohl ein höherer Kakaopreis dazu beitragen kann das Leben der Kakaobauernfamilien zu verbessern, führt dies nicht auch automatisch zu einem höheren Einkommen. Denn auch die Produktionskosten steigen: Düngemittel und Treibstoff sowie für der Transport zum Hafen und nach Europa sind ebenfalls teurer geworden. Die gesamte Lieferkette knirscht, und das kostet Geld. Ein weiterer globaler Unsicherheitsfaktor ist der Krieg in der Ukraine, wodurch wiederum die Energiepreise aktuell stark steigen. Globale Krisen bedeuten Probleme entlang der gesamten Lieferketten. 

Finanzieller Stress in der Lieferkette

Schon vor diesen Krisenzeiten war die finanzielle Situation der Kakaobäuer:innen in Westafrika angespannt. Studien zeigen immer wieder auf, dass ein Grossteil der Menschen nach wie vor unterhalb der Armutsgrenze lebt. Ausbeuterische Kinderarbeit und Hungerlöhne für Erntehelfer:innen sind die Folge. Die Lösung liegt in stabilen und fairen Handelsbeziehungen sowie einer gerechten Bezahlung, damit die Kleinbauernfamilien mehr Sicherheit erhalten und in die Zukunft planen können, wenn sie beispielsweise Landmaschinen anschaffen oder ihre Rohprodukte selbst weiterverarbeiten. 

Planungssicherheit und bessere Einkommen

Fairtrade unterstützt Partnerorganisationen in der Côte d'Ivoire, die Produktivität zu steigern und damit unabhängiger von Preis- und Kostenschwankungen zu werden – gezielt durch Beratung und Expertise vor Ort. Durch den vertraglich verpflichtenden Fairtrade-Mindestpreis und die Fairtrade-Prämie haben die Kakaobäuer:innen Planungssicherheit und ein besseres Einkommen. Aktuell liegt der Fairtrade-Mindestpreis 210 USD pro Tonne über dem in der Côte d'Ivoire staatlich festgelegten Preis - trotz der erfolgten Anhebung der Preise um 10%. 

Was Konsument:innen tun können

Mehr Nachfrage nach fairer Schokolade bedeutet auch mehr positive Wirkung vor Ort – denn derzeit können Fairtrade-Kakao-Kooperativen weniger als die Hälfte ihrer Ernte zu fairen Bedingungen verkaufen. Umso wichtiger ist es daher, dass Konsument:innen sich gerade jetzt vor Ostern am Fairtrade-Label orientieren.