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Fairtrade fordert zum internationalen Frauentag mehr #Klimafairness

Frauen spielen im globalen Süden eine immens wichtige Rolle in der Landwirtschaft. Zum internationalen Frauentag am 8. März fordert Fairtrade eine stärkere Unterstützung für sie zur Bekämpfung des Klimawandels – und geht mit guten Beispielen voran.

In vielen Ländern des globalen Südens sind Frauen in ländlichen Gebieten diejenigen, die meistens sowohl für die Versorgung der Familie als auch für die Feldarbeit zuständig sind. Oft sind gerade diese Regionen besonders stark vom Klimawandel und von Extremwetterereignissen wie Dürren und Überschwemmungen betroffen. Laut der Frauenorganisation der Vereinten Nationen, UN-Women, tragen Frauen somit die Hauptlast der ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Klimakrise.

Die Gender-Beauftragte des lateinamerikanischen Produzentennetzwerks CLAC, Rubidia Escobar, bestätigt das: «Die Suche nach Lebensmitteln und Wasser infolge von Dürren und Überschwemmungen zwingt Frauen dazu, sich riskanten Situationen auszusetzen. Oft sind es Männer, die in Extremsituationen die knappen Ressourcen verwalten und über ihre Zugangsbedingungen bestimmen», so Escobar. «Viele Frauen auf dem Land sind in solchen Situationen sexuellen Belästigungen, Ausbeutung und allgemeiner Gewalt ausgesetzt. Die Stärkung ihres Selbstbewusstseins und die Verbesserung ihrer Kenntnisse über Umweltzusammenhänge kann sie in die Lage zu versetzen, sich effektiver für alternative Lösungen einzusetzen.»

Frauen als Partnerinnen gegen die Klimakrise

«Die Stärkung der Frauen ist ein Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels», ergänzt Susan Limisi, beim Fairtrade-Produzentennetzwerk Fairtrade Africa für Gender-Themen zuständig. «Wenn Frauen beispielsweise bessere Anbaumethoden erlernen, die genug Ertrag bringen, um ihre Familien zu ernähren, wird einerseits der Boden nicht länger geschädigt. Die Frauen beginnen andererseits, ihre Gemüsegärten als Ressource zu betrachten, von der sie profitieren können, und zwar auch, um ein Einkommen zu erzielen, das ihren wirtschaftlichen Status verbessert.»

Mit der Bildungsinitiative «Women´s School of Leadership» hat Fairtrade ein wirksames Instrument etabliert, um die Stärken von Frauen zur Entfaltung zu bringen. Seit 2015 gibt es das Ausbildungsprogramm mit zehn Modulen, bei dem unter anderem ressourcenschonende Anbaumethoden erlernt werden. Im Anschluss an das Training setzen die Frauen ihr Wissen in kleinen Projekten um. Zum Beispiel die Absolventinnen der Teeplantage Stockholm Estate of Horona Plantations in Sri Lanka: Mit dem Anbau vonheimischen Gemüsesorten erweitern sie ihren Speiseplan um gesunde Lebensmittel und erzielen durch den Verkauf ein zusätzliches Einkommen für die Familie.

Die Kakaobäuerin und Klimaaktivistin Deborah Osei-Mensah aus Ghana erzählt, wie sie ihre Farm klimafreundlicher gestaltet: «Bei der Agroforstwirtschaft pflanzen wir zum Beispiel viele verschiedene Bäume neben unseren Kakaopflanzen. Diese sorgen für Schatten und schützen den Kakao vor Wind. Aber es ist teuer, die verschiedenen Massnahmen umzusetzen.» Deshalb ihr Apell: «Es müssen mehr Fairtrade-Produkte gekauft werden und der Markt muss wachsen, damit es ausreichend Mittel gibt, um mehr solcher Projekte durchzuführen.»

Fairtrade setzt sich aktiv dafür ein, dass Frauen gefördert werden und mehr Ressourcen in klimafreundliche Projekte fliessen. Schliesslich gehören Klima-, Gender- und Handelsgerechtigkeit untrennbar zusammen.