Die Blumenfarm Hoja Verde in Ecuador

Die Fairtrade Blumenfarm Hoja Verde liegt auf knapp 3000 Metern Höhe in Cayambe, einer Provinzstadt in Ecuador. Die Hochebenen Ecuadors bieten aufgrund des Klimas ideale Produktionsbedingungen für Rosen - seit den 1990er Jahren wurde die Region zu einem der weltweit größten Anbaugebiete der eleganten Blume. Kanton und Stadt haben seither ein deutliches Bevölkerungswachstum erfahren. Auf Hoja Verde kümmern sich über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um die Aufzucht, Ernte und Verpackung der insgesamt über 75 Rosenarten.

Ort/Land
Cayambe, Ecuador EC

FLO-ID
4410

Organisationsform
Plantage

Fläche
18.00 ha

Produktion
8986.00 sti

Gründung
1996

Zertifizierung
2001

Arbeiterinnen / Arbeiter
233


 

Aus Fairtrade-Prämie realisierte Projekte

Bildung:


- Stipendien-Programm und Computer für Schule


- Unterstützung des öffentlichen Kindergartens durch Prämiengelder



Gesundheit und Soziales:


- Präventive Gesundheitskampagnen und ärztliche Versorgung


- Vergünstigte Grundnahrungsmittel für Arbeiterinnen und Arbeiter

 

"In Hoja Verde herrscht ein besserer Umgang gegenüber den Arbeiterinnen und Arbeitern. Dadurch hat sich die Einstellung der Mitarbeiter zum Betrieb und zur Arbeit verbessert. Wir setzen uns ein für eine gute Qualität und für eine erfolgreiche Produktion. Extrastrunden werden uns bezahlt; in anderen Farmen müssen unbezahlte Überstunden geleistet werden."

Donald Andrade, Mitglied des Fairtrade-Prämien-Komitees von Hoja Verde

Neben den Niederlanden, Kolumbien und Kenia ist Ecuador inzwischen der viertgrößte Exporteur von Schnittrosen. Durch das stetige Wachstum ist die Blumenindustrie Ecuadors zu einem der größten Arbeitgeber geworden: Knapp 116.000 Menschen sind direkt auf den Blumenfarmen beschäftigt, weitere 45.000 Menschen haben einen Arbeitsplatz, der indirekt durch die Blumenindustrie gesichert wird, etwa im Transportwesen.

Die Blumenfarm Hoja Verde wird seit 1997 als Familienbetrieb geführt und ist seit 2002 Fairtrade-zertifiziert. Die Meisten der über 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich um Aufzucht, Ernte und Verpackung der Rosen kümmern, kommen direkt aus der Region Cayambe.

 

Absatzbild - Hoja Verde

Ständige Qualitätskontrollen sichern den Ruf

Für ihre Schönheit und ausgezeichnete Qualität sind Rosen von Hoja Verde international bekannt. Neben ständigen Qualitätskontrollen beschäftigt sich Hoja Verde auch mit der Zucht neuer Sorten, um das bestehende Angebot an die sich wandelnde internationale Nachfrage anpassen zu können. Die Entwicklung einer neuen Rosensorte nimmt vier bis fünf Jahre in Anspruch.
Auch interne Maßnahmen stellen sicher, dass Hoja Verde alle Qualitätsansprüche befriedigen kann. Immer wieder werden Schulungen durchgeführt, um das Know-How der ArbeiterInnen zum Rosenanbau zu steigern. Sonderzahlungen und ein spezieller Qualitätsbonus dienen zudem der Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

 

Verpackte Rosen auf der Blumenfarm Hoja Verde

High-Tech für den Umweltschutz

Die Bewässerung und Düngung der Rosen erfolgt auf Hoja Verde computergesteuert. Dadurch kann eine optimale Dosierung der Dünger gewährleistet und eine Überdüngung und Kontaminierung des Grundwassers verhindert werden. Rund 17% des eingesetzten Düngers werden rein biologisch, aus eigenem Biokompost und Dungmischung hergestellt. Um den Pestizideinsatz möglichst sparsam zu gestalten, werden die Behälter 3x gereinigt und das Waschwasser wieder auf die Rosen versprüht. Nachhaltige Wege werden auch beim Thema Pflanzenschutz beschritten - wo immer es möglich ist, kommen Nützlinge zum Einsatz.

Gänzlich unumgänglich ist der Einsatz von Pestiziden beim Anbau der krankheitsanfälligen Pflanzen jedoch nicht - auf Hoja Verde hat dabei aber der Schutz der Arbeiterinnen und Arbeiter oberste Priorität. Die Einteilung der Arbeitskräfte erfolgt nach dem Rotationsprinzip: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit Spritzmitteln in Kontakt kommen, werden nur jeweils einen Monat für diese Tätigkeit eingesetzt und verrichten im nächsten Monat andere Gartenarbeiten. Zudem werden spezielle Gesundheitsprogramme und regelmäßige Arztbesuche verpflichtend vorgeschrieben.

 

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Finanzierung von Ausbildung und medizinischer Versorgung mit Prämiengeldern

Um den Zugang zu Grundnahrungsmitteln für die Arbeiterinnen und Arbeiter zu erleichtern, wurde aus den Mitteln der Fairtrade-Prämie ein Lebensmittelgeschäft finanziert. Außerdem wurde das Computerzentrum einer Schule finanziell unterstützt, um Informatikunterricht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie deren Kinder zu ermöglichen. Das Fairtrade-Prämien-Komitee stellt Schuluniformen und Rucksäcke zur Verfügung und belohnt besonders gute Schulleistungen mit einer Sonderzahlung.

Neben dem Fokus auf Aus- und Weiterbildung legt Hoja Verde auch großen Wert auf die Durchführung von Gesundheitsprojekten: Mit den Prämiengeldern werden unter anderem die medizinische Versorgung der Kinder durch einen Kinderarzt sichergestellt und viele präventive medizinische Maßnahmen ermöglicht. Seit 2007 werden auch zunehmend Renovierungen von Wohnhäusern direkt finanziert oder durch die Vergabe von Krediten ermöglicht.

 

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