Die Fairtrade-Produzenten

Hinter jedem Produkt stehen Menschen

Auf der Weltkarte sehen Sie eine Auswahl der Fairtrade-Produzenten, deren Produkte und Rohstoffe in der Schweiz verkauft werden*. Mit den Filtern können Sie bequem nach Produkten und/oder Ländern suchen.

Die Tee-Plantage Kamala in Indien

In Kolkata befindet sich der Firmensitz der Kamala Tea Co. Ltd., deren Geschäftsfeld vom Anbau über die Herstellung bis zum Verkauf verschiedener Teesorten reicht. Von den insgesamt vier Teegärten des Unternehmens werden bisher drei entsprechend der Fairtrade-Standards betrieben. Zwei davon liegen in der für ihren hochwertigen Tee bekannten Darjeeling-Region und eine in der Tripura-Region im Nordosten Indiens. Kamala beschäftigt derzeit rund 870 fest angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer Gesamtfläche von 65 Hektar.

Ort/Land
Kolkata, Indien IN

FLO-ID
1563

Organisationsform
Plantage

Fläche
65.00 ha

Zertifizierung
2001

Arbeiterinnen / Arbeiter
1042


Teeblatt

 

Aus Fairtrade-Prämie realisierte Projekte

Bildung:


Bezahlung von Schulgebühren für die Kinder der Arbeiterschaft und Kredite für Weiterbildungen



Medizinische Behandlungen für die Arbeiterinnen und Arbeiter

 

"Kamala" bedeutet Lotus in Hindi und das gleichnamige Unternehmen wurde bereits 1914 in der Tiefebene am Fuße des Himalayas gegründet, deren Böden durch das tropische bis sub-tropische Monsunklima besonders fruchtbar sind. Nach einer bewegten Geschichte befand sich der Teegarten Anfang der 1980er Jahre in einem bedauernswerten Zustand. Eine neue Geschäftsführung mit dem ehrgeizigen Ziel, aus dem heruntergekommenen Betrieb wieder ein Juwel der indischen Teeproduktion zu machen, schaffte es, den Teegarten 1983 wiederzubeleben. In den nächsten Jahren wurde die Produktion erfolgreich auf orthodoxe Teeherstellung umgestellt, die bis dahin nur in den Betrieben im Hochland angewandt wurde und für besonders aromatische Tees mit einer hohen Qualität steht.

Mit zunehmendem Erfolg wurden weitere Teegärten erworben und es konnten neue Teesorten erprobt werden, um den speziellen Voraussetzungen der Region gerecht zu werden. Gleichzeitig wurden alternative Techniken des Teeanbaus eingeführt wie zum Beispiel die Umstellung der Betriebe auf ökologischen Anbau - damals noch eine Besonderheit in der Region. Heute werden 23 Prozent der Gesamtproduktion Kamalas mit ökologischen Anbaumethoden hergestellt.

 

Teebl
2002 wurde der erste Betrieb der Kamala Tea Co. Ltd. Fairtrade-zertiffiziert. Hierdurch wird für den hochwertigen orthodoxen Schwarz- und Grüntee ein besserer Preis erzielt, die Beschäftigten erhalten gereichte Löhne und außerdem werden die Arbeitsbedingungen verbessert. Gleichzeitig kann durch Investitionen in die Verwaltung der betriebliche Ablauf optimiert werden. Neben der fairen Bezahlung ermöglicht die Fairtrade-Prämie viele weitere Projekte, bei denen stets ein nachhaltiger Ansatz verfolgt wird. So liegt besonderes Augenmerk auf der Ausbildung der Kinder. der Angestellten Mit der Fairtrade-Prämie konnte ein Ausbildungsfonds realisiert werden, aus dem zum Beispiel die Schulgebühren bezahlt werden. Durch ein gesteigertes Bildungsniveau sollen die Kinder später einen verbesserten Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Auch die Weiterbildung der Teepflückerinnen und Teepflücker wird nicht vernachlässigt. Durch Niedrigzins-Kredite können sie Zusatzqualifikationen erwerben und so ihr Einkommen langfristig erhöhen.

Mit der Fairtrade-Prämie konnte außerdem die medizinische Versorgung der Teepflücker verbessert werden, da die Kosten der Behandlungen übernommen werden. Und auch die generelle Lebensqualität der Beschäftigten kommt nicht zu kurz. So werden Freizeit- und Sportaktivitäten gefördert, die nebenbei zur Verbesserung des Arbeitsklimas beitragen.

 

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Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir täglich ein umfangreiches Warenangebot vorfinden. 70% der Weltbevölkerung ernährt sich von Lebensmitteln, die von 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut wurden. Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten, 40% der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr ihren Lebensunterhalt.

Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind und die Menschen am Anfang der Lieferkette in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekäreren Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen haben.

Ausserdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen. Nutzflächen der Grössenordnung von 12 Millionen Hektar pro Jahr werden wegen Wüstenbildung und Dürre unbebaubar. Bereits ein geringer Temperaturanstieg von 1°C führt zu Ernteeinbussen von 5-10% für die verbreitetsten Getreidearten. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die in klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.

Rechte stärken, Lebensalltag verbessern

Fairtrade ermöglicht es Produzentinnen und Produzenten aus Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten.

Rund 1.66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen aus 75 Anbauländern profitieren derzeit von ihrer Beteiligung an Fairtrade. Bäuerinnen und Bauern schliessen sich in demokratischen Organisationen zusammen, die ihre Interessen auf dem Markt besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen erhalten durch Fairtrade die Unterstützung, ihren Rechten und Bedürfnissen über demokratische Interessenvertretungen wie Gewerkschaften eine einflussreiche Stimme zu verleihen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine stabilere Lohnsituation zu erreichen.

Prämie und politische Teilhabe

Sie alle profitieren von der Fairtrade-Prämie, die Projekte zur Verbesserung ihres eigenen Lebensalltags  und des Alltags ihrer Familien und ihrer Umgebung finanziert: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Kleinbetriebe.

Im Fairtrade-System verfügen sie als Mitglieder der Produzentennetzwerke Fairtrade Africa, Network of Asian and Pacific Producers (NAPP) und Coordinator of Fairtrade Latin America and the Caribbean (CLAC) über 50% der Stimmen in der Fairtrade-Generalversammlung.

Fairtrade-Produzenten-Karte

Erfahren Sie mehr über die Produzenten und wie Fairtrade für die Kleinbauernfamilien und Plantagenarbeiterinnen und -arbeiter einen Unterschied macht. Filtern Sie bequem nach den Produkten und Orten, die Sie interessieren.