Die Fairtrade-Produzenten

Hinter jedem Produkt stehen Menschen

Auf der Weltkarte sehen Sie eine Auswahl der Fairtrade-Produzenten, deren Produkte und Rohstoffe in der Schweiz verkauft werden*. Mit den Filtern können Sie bequem nach Produkten und/oder Ländern suchen.

Die Sidama Coffee Farmers Cooperative Union (SCFCU) in Äthiopien

Die Kaffeekooperative Sidama Coffee Farmers Cooperative Union (SCFCU) liegt in der Sidama Region im Südwesten Äthiopiens. Der reichhaltige Boden und die klimatischen Bedingungen im Anbaugebiet ermöglichen das Heranwachsen eines außergewöhnlichen Kaffees.

Dank Fairtrade ist die Kooperative nicht mehr mittellos vom stark schwankenden Weltmarktpreis abhängig, der schon viele Kleinbauernfamilien in den Ruin getrieben hat.

Ort/Land
Sidama-Zone, Äthiopien ET

FLO-ID
2519

Organisationsform
Kooperative

Fläche
73'900 ha

Produktion
4'219.6 t

Gründung
2001

Zertifizierung
2003

Bäuerinnen / Bauern
86

www

 

Aus Fairtrade-Prämie realisierte Projekte

Die einzelnen Kooperativen setzen die Prämien sehr unterschiedlich ein. Die einen haben den Fokus in diesem Jahr auf Gesundheitswesen und Bildung indem sie zum Beispiel den Bau einer Krankenstation und eines neuen Schulzimmers finanzieren. Die anderen fokussieren mehr auf die Verbesserung der Infrastruktur indem Sie Brücken und Zäune bauen. Nochmals andere setzen auf technologischen Fortschritt indem Sie in neue Kaffeewaschanlagen investieren.

 

"Durch den Fairtrade Mindespreis konnte unsere Gemeinschaft ihr eigene soziale Entwicklung fördern. Ein Fortschritt den wir das erste Mal seit 25 Jahren wieder erfahren."

Debebe Tobane, SCFCU Mitglied

Die Sidama Coffee Farmers Cooperative Union (SCFCU) wurde 2001 gegründet, um die Kaffee produzierenden Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in der Sidama Region zu repräsentieren. Heute bildet SCFCU als Zusammenschluss von 47 Kooperativen und über 70.000 Kleinbauern die zweitgrößte Kaffeeproduzentenvereinigung in Äthiopien.

Die Mitglieder von SCFCU haben mehr als 30 Jahre traditionelle Erfahrung im Anbau und der Verarbeitung von feinem Sidamo Kaffee und exportieren ihn nun direkt an Kunden aus Übersee. Insgesamt produziert die Sidama Union etwa 10.000 Tonnen hochwertige Bio-Arabica-Bohnen pro Jahr, von denen 95% gewaschen werden.

 

Anpflanzung wie im eigenen Garten

Mehr als 30 Prozent des gewaschenen Kaffees Äthiopiens kommen aus der Sidama Region. Von den gut 200 Schälmaschinen der Region gehören 90 zur Kooperative Sidama. Dabei achtet SCFCU darauf, dass die Kaffeebohnen so angepflanzt werden wie in einem Garten: In geringer Dichte und in Ansiedlungsnähe, wodurch unter anderem die Verbreitung von Schädlingen erschwert wird. Gleichzeitig werden die Kaffeepflanzen überwiegend mit biologischen Mitteln gedüngt.

 

Höhere Einnahmen - Besseres Leben

Seit der Fairtrade-Zertifizierung 2003 ist die Kooperative nicht mehr von privaten Käufern abhängig und erhält einen Mindestpreis für die Produkte. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kleinbauernfamilien haben sich entschieden verbessert.

Mit der Fairtrade-Prämie konnten zudem verschiedene Gemeinschaftsprojekte finanziert werden. So wurden beispielsweise neue Schulen gebaut und Stipendien für die Kinder der Produzentenfamilien finanziert. Auch Straßen und Lagerhäuser wurden errichtet sowie der Zugang zu Elektrizität ermöglicht.

 

Fairtrade wirkt langfristig

Produzentinnen und Produzenten erhalten die Möglichkeit an Schulungen teilzunehmen, in denen Sie beruflich weitergebildet werden und lernen, wie sie die Qualität des Kaffees zusätzlich steigern können. Auch die komplette Umstellung auf biologischen Anbau wird unterstützt und gefördert.

Neben den zum Verkauf bestimmten Kaffeebohnen bauen die Kleinbauernfamilien auch wichtige Grundnahrungsmittel wie Mais, Hirse oder Bananen an. Da die meist großen Familien oft über geringe Anbauflächen verfügen, sind diese Nahrungsmittel jedoch ausschließlich für den eigenen Verbrauch gedacht. Erst wenn dieser gedeckt ist, können die Kleinbauernfamilien ihre Produkte auch auf dem lokalen Markt verkaufen. Bäuerinnen und Bauern die über größere Anbauflächen verfügen, können sich durch den regelmäßigen Verkauf der selbst angebauten Lebensmittel eine weitere Einkommensquelle auf dem lokalen Markt erschließen.

 

Kaffee ist Tradition

Für die Kleinbauernfamilien in Äthiopien hat der Kaffee eine ganz besondere Bedeutung. Eine Tradition des Landes ist es, Kaffeezeremonien durchzuführen. Dabei treffen sich die Frauen der Nachbarschaft abwechselnd beieinander und tauschen Neuigkeiten aus. So schaffen Sie sich einen friedlichen Moment und stärken die Bindungen der Gemeinschaft. Der frisch duftende Kaffee lässt Sie von dem alltäglichen Trubel entspannen.

Entspannen und genießen auch Sie mit gutem Gewissen, indem Sie zu Fairtrade-Kaffee greifen. So können in Äthiopien weiterhin Gemeinschaftsprojekte finanziert und die Lebens- und Arbeitsbedingungen vieler Kleinbauernfamilien verbessert werden.

 

Zurück

Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir täglich ein umfangreiches Warenangebot vorfinden. 70% der Weltbevölkerung ernährt sich von Lebensmitteln, die von 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut wurden. Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten, 40% der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr ihren Lebensunterhalt.

Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind und die Menschen am Anfang der Lieferkette in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekäreren Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen haben.

Ausserdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen. Nutzflächen der Grössenordnung von 12 Millionen Hektar pro Jahr werden wegen Wüstenbildung und Dürre unbebaubar. Bereits ein geringer Temperaturanstieg von 1°C führt zu Ernteeinbussen von 5-10% für die verbreitetsten Getreidearten. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die in klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.

Rechte stärken, Lebensalltag verbessern

Fairtrade ermöglicht es Produzentinnen und Produzenten aus Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten.

Rund 1.66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen aus 75 Anbauländern profitieren derzeit von ihrer Beteiligung an Fairtrade. Bäuerinnen und Bauern schliessen sich in demokratischen Organisationen zusammen, die ihre Interessen auf dem Markt besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen erhalten durch Fairtrade die Unterstützung, ihren Rechten und Bedürfnissen über demokratische Interessenvertretungen wie Gewerkschaften eine einflussreiche Stimme zu verleihen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine stabilere Lohnsituation zu erreichen.

Prämie und politische Teilhabe

Sie alle profitieren von der Fairtrade-Prämie, die Projekte zur Verbesserung ihres eigenen Lebensalltags  und des Alltags ihrer Familien und ihrer Umgebung finanziert: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Kleinbetriebe.

Im Fairtrade-System verfügen sie als Mitglieder der Produzentennetzwerke Fairtrade Africa, Network of Asian and Pacific Producers (NAPP) und Coordinator of Fairtrade Latin America and the Caribbean (CLAC) über 50% der Stimmen in der Fairtrade-Generalversammlung.

Fairtrade-Produzenten-Karte

Erfahren Sie mehr über die Produzenten und wie Fairtrade für die Kleinbauernfamilien und Plantagenarbeiterinnen und -arbeiter einen Unterschied macht. Filtern Sie bequem nach den Produkten und Orten, die Sie interessieren.