Die Fairtrade-Produzenten

Hinter jedem Produkt stehen Menschen

Auf der Weltkarte sehen Sie eine Auswahl der Fairtrade-Produzenten, deren Produkte und Rohstoffe in der Schweiz verkauft werden*. Mit den Filtern können Sie bequem nach Produkten und/oder Ländern suchen.

Die Früchte-Farm Magrabi in Ägypten

Die Magrabi-Farm liegt zwischen Kairo und Alexandria in Noubaria in Ägypten und umfasst etwa 3700 Hektar Land, das auf sechs Farmen verteilt ist. 4000 festangestellte Arbeiterinnen und Arbeiter sowie rund 3000 Saisonkräfte bauen hier unter Fairtrade-Bedingungen Orangen, Limetten, Trauben, Zitronen und Mandarinen an.

Ort/Land
Kairo, Ägypten EG

FLO-ID
3656

Organisationsform
Plantage

Fläche
4717 ha

Produktion
49 Tonnen Orangen, 5.5 Tonnen Zitronen, 4.9 Tonnen Trauben

Gründung
1988

Zertifizierung
2004

Arbeiterinnen / Arbeiter
966

www

Produzentin der Kooperative Magrabi in Ägypten

 

Aus Fairtrade-Prämie realisierte Projekte

Infrastruktur:


Anschaffung eines Krankenwagens für das lokale Krankenhaus


Errichtung einer Kindertagesstätte


Bildung:


Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Bewohner der Region


Soziales:


Katastrophen- und Notfallzahlungen an Arbeitnehmer:innen


Krankheitspräventions- und Impfprogramme für Arbeitnehmer:innen und ihre Familien

 

Dank Fairtrade war und ist es uns möglich, die Gesellschaft vor Ort in positivem Sinne zu verändern. Der Kauf von Waren mit dem Fairtrade-Gütesiegel hat einen direkten Einfluss auf die Lebensbedingungen der Produzenten und verbessert langfristig auch die Situation der gesamten Region.

Mahmoud Wesam, Stellvertretender Geschäftsführer der Magrabi-Farm in Noubaria, Ägypten

Ein Krankenwagen, eine Kindertagesstätte und Unterricht für alle – Dank Fairtrade

Die Farm umfasst ca. 3700 ha, verteilt auf sechs Farmen. Sie liegt zwischen Kairo und Alexandria und beschäftigt neben den 4000 festangestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch ca. 3000 Saisonkräfte.

"Unser Ziel ist es nicht nur, die Lebensbedingungen unserer Arbeiter zu verbessern. Wir möchten auch die Gegebenheiten unserer Region positiv verändern." Schon vor der Zertifizierung durch Fairtrade bestand ein bedeutendes Ziel der Farm darin, ihren Arbeitskräften Chancen und Perspektiven zu bieten. So errichtete die Magrabi-Farm bereits ein kleines Krankenhaus, eine Kindertagesstätte und einen Sportverein. Mahmoud Wesam weiß aus Erfahrung: "Weil wir uns um unsere Mitarbeiter kümmern, bringen sie uns große Loyalität entgegen. Das führt zu einer qualitativ besseren Produktion und zu höheren Erträgen."

"Die Fairtrade-Zertifizierung ermöglichte unserer Farm den Sprung von guten zu sehr guten Arbeits- und Produktionsbedingungen." Inzwischen konnte die Farm die Klinik sogar so weit ausbauen, dass kleinere Operationen vor Ort möglich sind. In der Klinik werden nicht nur Magrabi-Mitarbeiter behandelt, hier erhalten die Bewohner der gesamten Umgebung Noubarias medizinische Unterstützung. Vier Krankenschwestern ermöglichen Behandlungen rund um die Uhr. Besonders wichtig ist der neue, durch Fairtrade-Prämien angeschaffte Krankenwagen, der Patienten schnell und sicher zur Kooperative oder auch in das nächstgelegene Krankenhaus transportiert.

 

Mahmoud Wesam ist Stellvertretender Gesch
Nicht nur die Gesundheit der Menschen liegt der Magrabi-Farm am Herzen. "Wir möchten Männern und Frauen gleichberechtigte Chancen bieten" sagt Mahmoud Wesam. Durch die Erweiterung der Kindertagesstätte sind immer mehr Frauen in der Lage, einer Lohnarbeit nachzugehen und so ihre Familien zu unterstützen. Dank der Fairtrade-Prämie verbesserten sich auch die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter und Bewohner der Region. "Wir sind nun in der glücklichen Situation, über Unterrichtsräume zu verfügen. Mit Lese- und Schreibkursen bekämpfen wir den Analphabetismus in unserer Region effektiv, denn die Kurse stehen nicht nur unseren Mitarbeitern sondern allen Interessierten aus der Umgebung offen. Mittlerweile haben schon über 300 Menschen erfolgreich am Unterricht teilgenommen und die Zahl der Anmeldungen steigt täglich."

"Durch das Fairtrade-Programm war und ist es uns möglich, die Gesellschaft vor Ort in positivem Sinne zu verändern. Der Kauf von Waren mit dem Fairtrade-Siegel hat einen direkten Einfluss auf die Lebensbedingungen der Produzenten und verbessert langfristig auch die Situation der gesamten Region", meint der stellvertretende Geschäftsführer.

 

Kindertagesst
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Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir täglich ein umfangreiches Warenangebot vorfinden. 70% der Weltbevölkerung ernährt sich von Lebensmitteln, die von 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut wurden. Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten, 40% der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr ihren Lebensunterhalt.

Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind und die Menschen am Anfang der Lieferkette in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekäreren Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen haben.

Ausserdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen. Nutzflächen der Grössenordnung von 12 Millionen Hektar pro Jahr werden wegen Wüstenbildung und Dürre unbebaubar. Bereits ein geringer Temperaturanstieg von 1°C führt zu Ernteeinbussen von 5-10% für die verbreitetsten Getreidearten. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die in klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.

Rechte stärken, Lebensalltag verbessern

Fairtrade ermöglicht es Produzentinnen und Produzenten aus Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten.

Rund 1.66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen aus 75 Anbauländern profitieren derzeit von ihrer Beteiligung an Fairtrade. Bäuerinnen und Bauern schliessen sich in demokratischen Organisationen zusammen, die ihre Interessen auf dem Markt besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen erhalten durch Fairtrade die Unterstützung, ihren Rechten und Bedürfnissen über demokratische Interessenvertretungen wie Gewerkschaften eine einflussreiche Stimme zu verleihen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine stabilere Lohnsituation zu erreichen.

Prämie und politische Teilhabe

Sie alle profitieren von der Fairtrade-Prämie, die Projekte zur Verbesserung ihres eigenen Lebensalltags  und des Alltags ihrer Familien und ihrer Umgebung finanziert: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Kleinbetriebe.

Im Fairtrade-System verfügen sie als Mitglieder der Produzentennetzwerke Fairtrade Africa, Network of Asian and Pacific Producers (NAPP) und Coordinator of Fairtrade Latin America and the Caribbean (CLAC) über 50% der Stimmen in der Fairtrade-Generalversammlung.

Fairtrade-Produzenten-Karte

Erfahren Sie mehr über die Produzenten und wie Fairtrade für die Kleinbauernfamilien und Plantagenarbeiterinnen und -arbeiter einen Unterschied macht. Filtern Sie bequem nach den Produkten und Orten, die Sie interessieren.