Die Fairtrade-Produzenten

Hinter jedem Produkt stehen Menschen

Auf der Weltkarte sehen Sie eine Auswahl der Fairtrade-Produzenten, deren Produkte und Rohstoffe in der Schweiz verkauft werden*. Mit den Filtern können Sie bequem nach Produkten und/oder Ländern suchen.

ABOCFA Cooperative

Die ABOCFA Cooperative ist die einzige Fairtrade-zertifizierte Bio-Kakao-Kooperative in Ghana. Sie zählt gegenwärtig insgesamt 1.063 Mitglieder, davon 789 Männer und 274 Frauen. Die Gesamtfläche des Anbaubetriebs der Kooperative beträgt 1.514,55 Hektar, und die Produktionskapazität für Rohkakao aus organisch-biologischer Erzeugung betrug insgesamt 1019 Megatonnen in der Kakaosaison 2020/21. Bei der Kooperative handelt es sich um eine Produzent*innen-Organisation 1. Grades mit 13 Dörfern. Der Anbaubetrieb wurde im Jahr 2010 bei der zentralen Registerbehörde Ghanas (Registrar General's Department) als Genossenschaft amtlich registriert und im Jahr 2018 vollständig zu einer Kooperative umgewandelt.

Ort/Land
Suhum, Ghana GH

FLO-ID
25662

Organisationsform
Plantage

Fläche
4'156 ha

Produktion
828.3 t

Gründung
2007

Zertifizierung
2011

Arbeiterinnen / Arbeiter
1


 

Aus Fairtrade-Prämie realisierte Projekte

Die Kooperative hat eine Geschäftsstelle in Aponoapono in der Nähe von Suhum im Osten Ghanas (Eastern Region). Die Mitarbeiterzahl der Kooperative beträgt gegenwärtig 31 Personen, darunter der Leiter der Kooperative, das Child Labour Team, Farm-Coaches, technische Verantwortliche und ein Buchhalter, die gemeinsam mit dem Vorstand daran arbeiten, die strategische Ausrichtung der Organisation umzusetzen.


Dank der gemeinsamen Anstrengungen der Partner hat die Kooperative ein Audit durch FLOCERT erfolgreich absolviert und trat daraufhin im Jahr 2012 Fairtrade bei. Es ist der Kooperative gelungen, ihre Verkaufszahlen im Bereich Fairtrade und Bio von beispielsweise lediglich 200 Megatonnen im Jahr 2014/15 auf ein Niveau zu steigern, mit dem sie im Jahr 2020/21 in der Lage ist, rund 70 % ihrer Bohnen unter Bio-Fairtrade-Bedingungen zu verkaufen. Dadurch konnte die Organisation zusätzliche Einnahmen erzielen, die dazu beitragen, die Lebensbedingungen ihrer Mitglieder zu verbessern.


Die Kooperative stützt sich nicht mehr nur auf einen Handelspartner, sondern verkauft jetzt an mehrere Partner, wie u.a. Tony’s Chocolonely, Tcho, Uncommon Cocoa, Crafting Market, Oro de Cacao usw., deren Produkte von verschiedenen Handelsunternehmen vertrieben werden.


Dank der Arbeit von Fairtrade Africa, West African Network durch das Westafrikanische Kakaoprogramm (West African Cocoa Programme) konnte sie ihre Fähigkeit zur Einhaltung der Fairtrade-Standards in all ihren Farmbetrieben verbessern. Außerdem wurde dadurch die Führungs- und Verwaltungsstruktur der Kooperative in Übereinstimmung mit den Fairtrade-Grundsätzen gestärkt.



Die wichtigsten Erfolge der Kooperative sind:


  • Ein Spar- und Kreditprogramm für Betriebsdörfer (Operating Village Savings and Loans) wurde in fünf Dörfern der Kooperative umgesetzt.
  • Ein System zur Bildungsförderung wurde bereitgestellt durch Darlehen in Höhe von 500,00 GHS bis zu 2.000,00 GHS pro Jahr für Mitglieder der Kooperative, deren Kinder zur Schule gehen.
  • Die Kooperative hat auch die Versorgung der Mitglieder mit organischem Dünger und verbessertem Hybrid-Saatgut ermöglicht.
  • Die Kooperative hat eine Arbeitseinheit ins Leben gerufen, die für alle Mitglieder kostenlose Besprüh- und Beschnitt-Leistungen anbietet.
  • Zwei der Gemeinden im Einzugsbereich der Kooperative werden im Rahmen der ländlichen Elektrifizierungsprojekte unterstützt.
  • Es wurden Auszeichnungssysteme zur Motivation der hart arbeitenden jugendlichen und erwachsenen Landbauern (Frauen und Männer) ins Leben gerufen, die zum Teil durch die Fairtrade-Prämie und Partner der Kooperative finanziert werden.
  • Es wurden Wasserversorgungssysteme für Gemeinden zur Verbesserung der Wasserqualität in den Gemeinden der Kooperative bereitgestellt.
  • Das Gesundheitszentrum wurde unterstützt durch Bereitstellung von Ausrüstung und Material.
  • An sechs Schulen im Betriebsgebiet der Kooperative wurden 106 Computer und 6 Schutzvorrichtungen ausgeliefert.
  • Eine Gemeindebibliothek wurde mit Unterstützung der Partner der Kooperative gebaut
  • Ein Klassenzimmer mit sechs Einheiten wurde in Aponoapono gebaut, und die Renovierung von 1 weiteren Schule wurde unterstützt.
  • Eine Kantine für 6 Schulen wurde gebaut
  • Rasenmäher wurden in sechs Schulen im Rahmen der Förderung der Schulen im Zusammenhang mit dem Einsatz der Kooperative gegen Kinderarbeit bereitgestellt.
  • Alle Mitglieder und ihre Schutzbefohlenen wurden im staatlichen Krankenversicherungssystem registriert
  • Programme zur Abschaffung von Kinderarbeit wurden umgesetzt durch Bereitstellung von Schulausbildungsplätzen, Schuluniformen, Schulheften, Fahrrädern usw. für 8 Kinder.
  • Ein Servicezentrum zur Bereitstellung von Dienstleistungen für Mitglieder der Kooperative wurde gebaut
  • Frauen erhielten ein ergänzendes Trainingsprogramm zu Lebensgrundlagen (Livelihood Training)

 

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Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir täglich ein umfangreiches Warenangebot vorfinden. 70% der Weltbevölkerung ernährt sich von Lebensmitteln, die von 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut wurden. Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten, 40% der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr ihren Lebensunterhalt.

Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind und die Menschen am Anfang der Lieferkette in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekäreren Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen haben.

Ausserdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen. Nutzflächen der Grössenordnung von 12 Millionen Hektar pro Jahr werden wegen Wüstenbildung und Dürre unbebaubar. Bereits ein geringer Temperaturanstieg von 1°C führt zu Ernteeinbussen von 5-10% für die verbreitetsten Getreidearten. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die in klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.

Rechte stärken, Lebensalltag verbessern

Fairtrade ermöglicht es Produzentinnen und Produzenten aus Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten.

Rund 1.66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen aus 75 Anbauländern profitieren derzeit von ihrer Beteiligung an Fairtrade. Bäuerinnen und Bauern schliessen sich in demokratischen Organisationen zusammen, die ihre Interessen auf dem Markt besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen erhalten durch Fairtrade die Unterstützung, ihren Rechten und Bedürfnissen über demokratische Interessenvertretungen wie Gewerkschaften eine einflussreiche Stimme zu verleihen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine stabilere Lohnsituation zu erreichen.

Prämie und politische Teilhabe

Sie alle profitieren von der Fairtrade-Prämie, die Projekte zur Verbesserung ihres eigenen Lebensalltags  und des Alltags ihrer Familien und ihrer Umgebung finanziert: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Kleinbetriebe.

Im Fairtrade-System verfügen sie als Mitglieder der Produzentennetzwerke Fairtrade Africa, Network of Asian and Pacific Producers (NAPP) und Coordinator of Fairtrade Latin America and the Caribbean (CLAC) über 50% der Stimmen in der Fairtrade-Generalversammlung.

Fairtrade-Produzenten-Karte

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