Die Fairtrade-Produzenten

Hinter jedem Produkt stehen Menschen

Auf der Weltkarte sehen Sie eine Auswahl der Fairtrade-Produzenten, deren Produkte und Rohstoffe in der Schweiz verkauft werden*. Mit den Filtern können Sie bequem nach Produkten und/oder Ländern suchen.

Die Tee- und Gewürz-Kooperative SOFA in Sri Lanka

Die Small Organic Farmer Association (SOFA) ist eine Produzentenorganisation, der über 2000 Bäuerinnen und Bauern angehören, die in der Region Kandy in Sri Lanka Tee und Gewürze anbauen. SOFAs Ziel sind verbesserte Lebens- und Arbeitsbedingungen der ProduzentInnen und eine nachhaltige biologische und umweltfreundliche Landwirtschaft.

Ort/Land
Mahara, Sri Lanka LK

FLO-ID
558

Fläche
6665 ha

Produktion
657 Tonnen

Gründung
1997

Zertifizierung
1997

Organisationsform
3690

www

 

Aus Fairtrade-Prämie realisierte Projekte

Bau und Renovation von Strassen, Trocknungsanlagen und Lagerhäusern



Investitionen zur Förderung des biologischen Anbaus



Sport- und Weiterbildungsprogramme



Trinkwasserversorgung



Unterstützung von Schulen und Schulprojekten



Unterstützung von Kranken und älteren Familienmitgliedern

 

Ich musste früher fast einen Kilometer weit gehen, um Wasser zu holen. Dank dem Nillamba Wasserprojekt haben wir nun sauberes Trinkwasser in unmittelbarer Nähe zur Verfügung. Das macht mich sehr glücklich.

Bäuerin, SOFA

Weniger als 10% der BewohnerInnen der Region Kandy haben einen permanenten Vollzeitjob. Zeitarbeit auf Basis von Verträgen über eine Woche oder Arbeit im informellen Sektor sind die Regel. Diese schlechten Arbeitsbedingungen und die hohe Arbeitslosigkeit lassen junge Leute und besser Qualifizierte in städtische Gebiete abwandern. Ein stabiles, regelmäßiges Einkommen ist für die Region somit unerlässlich.

 

Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern von SOFA

Die ProduzentInnen von SOFA sind Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Vor ihrer Mitgliedschaft bei SOFA waren viele von ihnen angestellte ArbeiterInnen in großen Abhängigkeitsverhältnissen. Das Land, das sie nun als eigenständige Bäuerinnen und Bauern bewirtschaften, gehörte ehemals zu einer großen staatlichen Teeplantage. Nach Bodenreformen und als Ausgleich für anderweitige staatliche Landnahmen wurde den ProduzentInnen der Landbesitz von durchschnittlich gut einem Hektar pro Plantage zugesprochen. Als Plantagenbäuerinnen und -Bauern sind sie nun von Anstellungsverhältnissen als ArbeiterInnen unabhängig und können ihr gesamtes Einkommen aus der Landwirtschaft beziehen.

 

FAIRTRADE-Prämie für Soziales, Infrastruktur und Bildung

Neben dem Mindestpreis für ihre Ernten erhalten die Bäuerinnen und Bauern eine FAIRTRADE-Prämie, mit der sie in Projekte investieren, die der Gemeinschaft zugute kommen. So werden die Gelder beispielsweise eingesetzt für die Ausbesserung von Straßen und Häusern der Dörfer, für die Unterstützung von Kranken und älteren Familienmitgliedern und für die Trinkwasserversorgung. Zudem investiert man in Weiterbildungsmaßnahmen für die Bäuerinnen und Bauern in Fragen der Landwirtschaft, des Managements und Computerwissens. Die Kinder der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern wurden durch die Anschaffung von Büchern und Schulrucksäcken und Durchführung von EDV-Kursen unterstützt.

Wichtig ist den Bäuerinnen und Bauern auch die Förderung des biologischen Anbaus. So wurden Ziegen und Kühe gekauft, die zum einen die Erzeugung von Milchprodukten ermöglichen und zum anderen natürlichen Dünger für die Felder produzieren. Über die Verwendung der FAIRTRADE-Prämie entscheidet ein demokratisch gewähltes Komitee, in dem sowohl Frauen als auch Männer repräsentiert sind.

 

Zurück

Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir täglich ein umfangreiches Warenangebot vorfinden. 70% der Weltbevölkerung ernährt sich von Lebensmitteln, die von 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut wurden. Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten, 40% der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr ihren Lebensunterhalt.

Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind und die Menschen am Anfang der Lieferkette in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekäreren Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen haben.

Ausserdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen. Nutzflächen der Grössenordnung von 12 Millionen Hektar pro Jahr werden wegen Wüstenbildung und Dürre unbebaubar. Bereits ein geringer Temperaturanstieg von 1°C führt zu Ernteeinbussen von 5-10% für die verbreitetsten Getreidearten. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die in klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.

Rechte stärken, Lebensalltag verbessern

Fairtrade ermöglicht es Produzentinnen und Produzenten aus Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten.

Rund 1.66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen aus 75 Anbauländern profitieren derzeit von ihrer Beteiligung an Fairtrade. Bäuerinnen und Bauern schliessen sich in demokratischen Organisationen zusammen, die ihre Interessen auf dem Markt besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen erhalten durch Fairtrade die Unterstützung, ihren Rechten und Bedürfnissen über demokratische Interessenvertretungen wie Gewerkschaften eine einflussreiche Stimme zu verleihen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine stabilere Lohnsituation zu erreichen.

Prämie und politische Teilhabe

Sie alle profitieren von der Fairtrade-Prämie, die Projekte zur Verbesserung ihres eigenen Lebensalltags  und des Alltags ihrer Familien und ihrer Umgebung finanziert: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Kleinbetriebe.

Im Fairtrade-System verfügen sie als Mitglieder der Produzentennetzwerke Fairtrade Africa, Network of Asian and Pacific Producers (NAPP) und Coordinator of Fairtrade Latin America and the Caribbean (CLAC) über 50% der Stimmen in der Fairtrade-Generalversammlung.

Fairtrade-Produzenten-Karte

Erfahren Sie mehr über die Produzenten und wie Fairtrade für die Kleinbauernfamilien und Plantagenarbeiterinnen und -arbeiter einen Unterschied macht. Filtern Sie bequem nach den Produkten und Orten, die Sie interessieren.