Die Fairtrade-Produzenten

Hinter jedem Produkt stehen Menschen

Auf der Weltkarte sehen Sie eine Auswahl der Fairtrade-Produzenten, deren Produkte und Rohstoffe in der Schweiz verkauft werden*. Mit den Filtern können Sie bequem nach Produkten und/oder Ländern suchen.

Die Kleinbauernorganisation ANEI in Kolumbien

Die Kleinbauernorganisation ANEI, die "Asociación de productores agroecológicos indígenas y campesinos de la Sierra Nevada de Santa Marta y Serranía del Perijá", setzte sich bei der Gründung im Jahr 1996 zwei Ziele: die Gemeinschaft zu stärken und durch den direkten Export von qualitativ hochwertigem Bio-Kaffee ein höheres Einkommen zu generieren. Heute bauen die Mitglieder der Kleinbauernorganisation ihren Kaffee nach Bio- und Fairtrade-Bedingungen an. Sie verfolgen eine nachhaltige und faire Produktion, welche im Einklang mit der Natur steht. Und sie sind daran, ihre Lebensbedingungen, und die ihrer Gemeinschaft, zu verbessern.

Die Kleinbauernorganisation befindet sich im Norden von Kolumbien, rund 40 Kilometer entfernt von der Küste. Die Organisation besteht aus indigenen Gruppen der Arhuaco, Kogui, Wiwa und Kankuamo, die in den Regionen Sierra Nevada und Serranía del Perijá in Kolumbien beheimatet sind.

Ort/Land
Valledupar, Cesar, Kolumbien CO

FLO-ID
19371

Organisationsform
Kooperative

Fläche
2,544 ha

Produktion
2,454 t

Gründung
1995

Zertifizierung
2007

Bäuerinnen / Bauern
447

www

 

Aus Fairtrade-Prämie realisierte Projekte

Qualität, Produktivität und Umwelt:
ANEI fördert die kontinuierliche Verbesserung der Kaffeequalität. Mit einem Teil der Prämie hat ANEI den Bau einer Trocknungsanlage finanziert. Weiter hat ANEI einem Mitglied der Kooperative die Ausbildung zum Q-Grader (bei dieser Ausbildung lernen die Teilnehmenden, Kaffee sensorisch zu evaluieren sowie Fehler zu identifizieren) ermöglicht, damit ANEI die besten Kaffees der Region identifizieren und als Spezialitätenkaffees vermarkten kann. Ausgebildete Agronomen von ANEI schulen die Kaffeebauern in biologischen Anbaumethoden sowie in der Verbesserung der Qualität.


Perspektiven für Jugendliche:
ANEI engagiert sich für Jugendliche und schafft Perspektiven. Gustavo Vargas beispielsweise konnte Agronomie studieren und wurde anschliessend bei ANEI angestellt, um die Mitglieder der Kooperative in guten Landwirtschaftspraktiken und in der Kaffeeverarbeitung zu unterrichten.


Handel:
Die Kooperative unterstützt die Bauernfamilien bei der Vermarktung Ihrer Ernte. Dadurch erzielen diese bessere Preise und steigern ihren Absatz. Zuvor waren die Bauernfamilien stark abhängig von Zwischenhändlern, welchen sie ihre Ernte im Tausch für Konsumgüter übergaben. Der Erlös, welchen sie dabei erzielten, lag jeweils unter dem eigentlichen Wert ihrer Ernte.


Biodünger:
Mit dem Betrieb einer zentralen Biodüngeranlage soll die Bodenfruchtbarkeit verbessert und so die Produktivität beim Kaffee sowie beim Mais, Bohnen und bei anderen Produkten des täglichen Lebens erhöht werden. Dies soll mittelfristig das Einkommen der Kleinbauernfamilien erhöhen und ihre Ernährungssicherheit verbessern.

 

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Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir täglich ein umfangreiches Warenangebot vorfinden. 70% der Weltbevölkerung ernährt sich von Lebensmitteln, die von 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut wurden. Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten, 40% der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr ihren Lebensunterhalt.

Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind und die Menschen am Anfang der Lieferkette in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekäreren Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen haben.

Ausserdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen. Nutzflächen der Grössenordnung von 12 Millionen Hektar pro Jahr werden wegen Wüstenbildung und Dürre unbebaubar. Bereits ein geringer Temperaturanstieg von 1°C führt zu Ernteeinbussen von 5-10% für die verbreitetsten Getreidearten. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die in klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.

Rechte stärken, Lebensalltag verbessern

Fairtrade ermöglicht es Produzentinnen und Produzenten aus Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten.

Rund 1.66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen aus 75 Anbauländern profitieren derzeit von ihrer Beteiligung an Fairtrade. Bäuerinnen und Bauern schliessen sich in demokratischen Organisationen zusammen, die ihre Interessen auf dem Markt besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen erhalten durch Fairtrade die Unterstützung, ihren Rechten und Bedürfnissen über demokratische Interessenvertretungen wie Gewerkschaften eine einflussreiche Stimme zu verleihen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine stabilere Lohnsituation zu erreichen.

Prämie und politische Teilhabe

Sie alle profitieren von der Fairtrade-Prämie, die Projekte zur Verbesserung ihres eigenen Lebensalltags  und des Alltags ihrer Familien und ihrer Umgebung finanziert: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Kleinbetriebe.

Im Fairtrade-System verfügen sie als Mitglieder der Produzentennetzwerke Fairtrade Africa, Network of Asian and Pacific Producers (NAPP) und Coordinator of Fairtrade Latin America and the Caribbean (CLAC) über 50% der Stimmen in der Fairtrade-Generalversammlung.

Fairtrade-Produzenten-Karte

Erfahren Sie mehr über die Produzenten und wie Fairtrade für die Kleinbauernfamilien und Plantagenarbeiterinnen und -arbeiter einen Unterschied macht. Filtern Sie bequem nach den Produkten und Orten, die Sie interessieren.