Die Fairtrade-Produzenten

Hinter jedem Produkt stehen Menschen

Auf der Weltkarte sehen Sie eine Auswahl der Fairtrade-Produzenten, deren Produkte und Rohstoffe in der Schweiz verkauft werden*. Mit den Filtern können Sie bequem nach Produkten und/oder Ländern suchen.

Die Kaffee-Kooperative HOAC in Papua Neuguinea

HOAC – The Highland Organic Agriculture Cooperative – liegt im Osten der Hochlandregion Purosa / Okapa in Papua Neu Guinea. Das regenreiche Klima und der mineralreiche vulkanische Boden in der Region sind die idealen Voraussetzungen für verschiedene traditionelle Sorten des Arabica Kaffees. Aufgrund ihrer abgeschiedenen Lage war die Region jahrelang schwer zu erreichen und isoliert - den Bewohnern war es daher fast unmöglich, sich durch Handel ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Das hat sich mittlerweile geändert: Mit der Fairtrade-Prämie konnten umfangreiche infrastrukturelle Verbesserungen finanziert werden.

Ort/Land
Goroka, Papua Neuguinea PNG

FLO-ID
2897

Organisationsform
Kooperative

Fläche
1'697 ha

Produktion
1'700 t

Gründung
2004

Bäuerinnen / Bauern
2


Fairtrade hat uns gezeigt, dass es aus eigener Kraft möglich ist, Entwicklung auch in unsere Gegend zu bringen. Die Fairtrade-Prämie hat unsere Gemeinschaft stark beeinflusst, mit Vorteilen für alle Familien, nicht nur für die der Kaffeebauer.

Fairtrade bringt Entwicklung nach Papua Neuguinea

Die Highland Organic Agriculture Cooperative (HOAC) wurde 2004 gegründet, als sich einige Kleinbauernfamilien der Region zusammenschlossen, um ihre Position auf dem Exportmarkt zu verbessern. Schon die organisatorischen Aufgaben, die bewältigt werden mussten, um die Kooperative zu bilden, hat das Zusammenleben in den Gemeinschaften gestärkt. Alle Beteiligten bauen seit jeher ihren hochwertigen Kaffee nach biologischen Kriterien an.

"Fairtrade hat uns gezeigt, dass es aus eigener Kraft möglich ist, Entwicklung auch in unsere Gegend zu bringen", so Eno Nosare, Mitglied der Kooperative HOAC.

 

Durch die Fairtrade-Prämie konnten die wenigen schlechten Straßen ausgebaut und verbessert werden. So wurde nicht nur der Verkauf eigener Produkte außerhalb der Region ermöglicht, sondern auch die Bandbreite der eingeführten Produkte erhöht. Außerdem haben die Menschen in der Umgebung jetzt einen einfacheren Zugang zu gesundheitlicher Versorgung und Bildung. "Die Fairtrade-Prämie hat unsere Gemeinschaft stark beeinflusst, mit Vorteilen für alle Familien, nicht nur für die der Kaffeebauern", sagt Daniel Kinne, Vorsitzender von HOAC.

 

Über zwei Millionen Menschen in Papua Neuguinea, das entspricht 40 Prozent der Gesamtbevölkerung, sind direkt oder indirekt vom Kaffeeanbau abgängig. Ohne das daraus erwirtschaftete Geld können Dinge wie Nahrung, Kleidung, Medizin und Bildung nicht finanziert werden. Der Verkauf des Kaffees der HOAC Kooperative ermöglicht den über 2.000 Mitgliedern ihre täglichen Grundbedürfnisse zu erfüllen und ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Außerdem erschließen sich so der Gemeinde neue Möglichkeiten Geld zu verdienen.

Mit Hilfe der Fairtrade-Prämie konnten zudem neue Tische und Bücher für 20 Schulen in der Region Purosa/Okapa finanziert werden, die Ausstattung von vier Gesundheits- und Rettungszentren konnte erweitert werden und eine tragbare Sägemühle zur Verbesserung der Kaffeeverarbeitung gekauft werden. Dadurch können die Bäuerinnen und Bauern auch die Qualität und den Wert ihres Kaffees steigern.

 

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Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir täglich ein umfangreiches Warenangebot vorfinden. 70% der Weltbevölkerung ernährt sich von Lebensmitteln, die von 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut wurden. Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten, 40% der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr ihren Lebensunterhalt.

Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind und die Menschen am Anfang der Lieferkette in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekäreren Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen haben.

Ausserdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen. Nutzflächen der Grössenordnung von 12 Millionen Hektar pro Jahr werden wegen Wüstenbildung und Dürre unbebaubar. Bereits ein geringer Temperaturanstieg von 1°C führt zu Ernteeinbussen von 5-10% für die verbreitetsten Getreidearten. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die in klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.

Rechte stärken, Lebensalltag verbessern

Fairtrade ermöglicht es Produzentinnen und Produzenten aus Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten.

Rund 1.66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen aus 75 Anbauländern profitieren derzeit von ihrer Beteiligung an Fairtrade. Bäuerinnen und Bauern schliessen sich in demokratischen Organisationen zusammen, die ihre Interessen auf dem Markt besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen erhalten durch Fairtrade die Unterstützung, ihren Rechten und Bedürfnissen über demokratische Interessenvertretungen wie Gewerkschaften eine einflussreiche Stimme zu verleihen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine stabilere Lohnsituation zu erreichen.

Prämie und politische Teilhabe

Sie alle profitieren von der Fairtrade-Prämie, die Projekte zur Verbesserung ihres eigenen Lebensalltags  und des Alltags ihrer Familien und ihrer Umgebung finanziert: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Kleinbetriebe.

Im Fairtrade-System verfügen sie als Mitglieder der Produzentennetzwerke Fairtrade Africa, Network of Asian and Pacific Producers (NAPP) und Coordinator of Fairtrade Latin America and the Caribbean (CLAC) über 50% der Stimmen in der Fairtrade-Generalversammlung.

Fairtrade-Produzenten-Karte

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