Die Fairtrade-Produzenten

Hinter jedem Produkt stehen Menschen

Auf der Weltkarte sehen Sie eine Auswahl der Fairtrade-Produzenten, deren Produkte und Rohstoffe in der Schweiz verkauft werden*. Mit den Filtern können Sie bequem nach Produkten und/oder Ländern suchen.

Die Kaffee-Kooperative COPROCAEL aus Honduras

Die Cooperativa de Productores de Café Encarnación Limitada, kurz Coprocael aus Honduras produziert Kaffee unter Fairtrade-Standards. Sie liegt nahe der Grenze El Salvadors und wurde im Jahr 2000 gegründet. Inzwischen zählt die Kooperative rund 100 Mitglieder, denen der Faire Handel einen besseren Lebensstandard ermöglicht

Ort/Land
Ocotepeque, Honduras HN

FLO-ID
18494

Organisationsform
Kooperative

Fläche
3'011 ha

Produktion
56.6 t

Gründung
2000

Zertifizierung
2009

Bäuerinnen / Bauern
261


Cesar Humberto Aguilar, Supervisor der Fairtrade-Kaffee-Kooperative COPROCAEL in Honduras

 

Aus Fairtrade-Prämie realisierte Projekte

Produktivität und Infrastruktur


  • Verleih von Werkzeugen für Renovationsarbeiten
  • Förderung der Diversifizierung
  • Verbesserung des Bewässerungssystems
  • Vorfinanzierung der Ernte

 

Coprocael als Vorbild für einen Neuanfang

Nachdem ein Hurricane 1998 die Infrastruktur Honduras‘ zerstört hat und einen Großteil der honduranischen Kaffee-Pflanzen nicht geerntet werden konnte und verdarb, wagten viele Kaffeebäuerinnen und -bauern einen Neuanfang.
So wurde im Jahr 2000 die Kooperative Coprocael in Honduras gegründet. Sie liegt in der Gemeinde La Encarnación im Gebiet Ocotepeque. Die rund einhundert Mitglieder der Kooperative und ihre Familien profitieren seitdem spürbar vom Fairen Handel.
Sie schafften es durch ihr zusammengetragenes Wissen die Qualität ihrer Kaffeepflanzen zu verbessern und bauen mittlerweile auch einen Teil unter ökologischen Bedingungen an.

 

Biologische Anbaumethoden sind besonders erstrebenswert

Für die ökologischen Kaffee-Pflanzen nutzen die Bäuerinnen und Bauern Wurmkompostierung. Reste der Kaffeefrüchte werden von Würmern direkt vor Ort zersetzt und anschließend als natürliche Düngemittel verwertet. Jede Kaffeepflanze wird dreimal jährlich mit je 1,5 Kilogramm Kompost genährt. Einige Kaffeebäuerinnen und -bauern wie zum Beispiel der Geschäftsführer der Coprocael, Nelson Guerra Chinchilla, nutzen zusätzliche organische Düngemittel. Er rechnet langfristig damit, dass immer mehr Kooperativen-Mitglieder auf Bio-Anbau setzen, da bereits jetzt immer mehr Kooperativen auf den Bio-Anbau umsteigen. Eine nachhaltige Zucht der Kaffeepflanzen zahlt sich langfristig aus. So wird die Umwelt geschont, teure und chemische Düngemittel sind überflüssig und die Kaffeeproduzentinnen und -produzenten bleiben von den Nebenwirkungen giftiger Pestizide verschont.
Erfolg lässt sich veranschaulichen
Die Fairtrade-Kaffee-Kooperative Coprocael besitzt und unterhält eine Modellfarm. Innerhalb weniger Jahre schufen die Kooperativen-Mitglieder durch Mulch und Wurmkompostierung aus dem völlig trockenen Land eine hochproduktive Kaffeepflanzenzucht.
Sie nutzen die Farm, um anderen Bäuerinnen und Bauern biologischen Anbau beizubringen und die daraus resultierenden positiven Ergebnisse zu veranschaulichen.

 

Nachhaltigkeit wird nach der Ernte weitergeführt

Coprocael nutzt zur Weiterverarbeitung der geernteten Kaffeekirschen eine Nassmühle. Im Gegensatz zur konventionellen Weiterverarbeitung der Kirschen mittels Fermentierung und Waschung, steht die maschinelle Verarbeitung durch die Nassmühle für Nachhaltigkeit. Es wird weniger Wasser verbraucht und die (Wasser-)Verschmutzung reduziert.
Die schonende Verarbeitung der Kirschen mithilfe der Nassmühle wirkt sich laut Kaffee-Kennern auch positiv auf den Geschmack des Kaffees aus.
Auch die Trocknung der Kaffeekirschen geschieht unter nachhaltigen Bedingungen, da sich die Coprocael-Mitglieder auf drei Methoden spezialisiert haben, die unter anderem die Kraft der Sonne nutzen.

 

Zurück

Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir täglich ein umfangreiches Warenangebot vorfinden. 70% der Weltbevölkerung ernährt sich von Lebensmitteln, die von 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut wurden. Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten, 40% der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr ihren Lebensunterhalt.

Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind und die Menschen am Anfang der Lieferkette in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekäreren Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen haben.

Ausserdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen. Nutzflächen der Grössenordnung von 12 Millionen Hektar pro Jahr werden wegen Wüstenbildung und Dürre unbebaubar. Bereits ein geringer Temperaturanstieg von 1°C führt zu Ernteeinbussen von 5-10% für die verbreitetsten Getreidearten. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die in klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.

Rechte stärken, Lebensalltag verbessern

Fairtrade ermöglicht es Produzentinnen und Produzenten aus Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten.

Rund 1.66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen aus 75 Anbauländern profitieren derzeit von ihrer Beteiligung an Fairtrade. Bäuerinnen und Bauern schliessen sich in demokratischen Organisationen zusammen, die ihre Interessen auf dem Markt besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen erhalten durch Fairtrade die Unterstützung, ihren Rechten und Bedürfnissen über demokratische Interessenvertretungen wie Gewerkschaften eine einflussreiche Stimme zu verleihen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine stabilere Lohnsituation zu erreichen.

Prämie und politische Teilhabe

Sie alle profitieren von der Fairtrade-Prämie, die Projekte zur Verbesserung ihres eigenen Lebensalltags  und des Alltags ihrer Familien und ihrer Umgebung finanziert: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Kleinbetriebe.

Im Fairtrade-System verfügen sie als Mitglieder der Produzentennetzwerke Fairtrade Africa, Network of Asian and Pacific Producers (NAPP) und Coordinator of Fairtrade Latin America and the Caribbean (CLAC) über 50% der Stimmen in der Fairtrade-Generalversammlung.

Fairtrade-Produzenten-Karte

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