Die Fairtrade-Produzenten

Hinter jedem Produkt stehen Menschen

Auf der Weltkarte sehen Sie eine Auswahl der Fairtrade-Produzenten, deren Produkte und Rohstoffe in der Schweiz verkauft werden*. Mit den Filtern können Sie bequem nach Produkten und/oder Ländern suchen.

Die Dazhangshan organic tea farmer association (DOTFA)

Die Dazhangshan Organic Tea Farmer Association (DOTFA) liegt in der chinesischen Provinz Jiangxi, die auch als das "Goldene Dreieck" des Teeanbaus bezeichnet wird. Die Organisation, von der heute rund 4.700 Haushalte mit fast 20.000 Menschen profitieren, wurde 1993 gegründet. Besonders Frauen profitieren von der Organisation: Seit der Gründung konnte der Anteil weiblicher Mitglieder immer weiter gesteigert werden. Derzeit sind rund 35 Prozent der Mitglieder weiblich.

Ort/Land
333 Wuyuan County, China

FLO-ID
560

Organisationsform
Kooperative

Fläche
376.2 ha

Produktion
605.3 t

Gründung
1992

Zertifizierung
2006

Bäuerinnen / Bauern
180

www

"Ohne die Fairtrade-Prämie hätte unsere Tochter nie die Universität besuchen können."

Zhang Jianyou und Yu Xiying, Teebauern, DOTFA, China

Die Region im Bezirk Wuyuan, in der die Dazhangshan organic tea farmer association liegt, ist bekannt für ihren hochwertigen Tee - besonders für den Teeklassiker Gun-Powder aber auch Spezialitäten wie die Sorten Ming Mei, Yun Cui und Jian Feng. Darüber hinaus ist die Region bei Touristen überaus beliebt: Tausende von ihnen kommen jedes Jahr nach Wuyuan, um die frische Luft und die unberührte Natur zu genießen.

Ziel der Kleinbauernorganisation DOFTA war es von Anfang an, die Arbeitsbedingungen ihrer Mitglieder zu verbessern, die Qualität und Effizienz der Ernten zu steigern und die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern der Region in neuen Methoden des ökologischen Landbaus zu schulen. Da die Bäuerinnen und Bauern seit jeher auf ökologischen Landbau setzen, fiel es ihnen leicht, im Jahr 1997 die Standards für die Bio-Zertifizierung zu erfüllen, denn Kunstdünger und Pestizide kamen in ihren Teegärten niemals zum Einsatz.

 

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Nicht nur Kleinbäuerinnen und Kleinbauern können bei der Dazhangshan organic tea farmer association Mitglied werden. Auch Techniker und weitere Mitarbeiter, die mit der Verarbeitung der Tees für den Export betraut sind, können von den Vorteilen, die der Faire Handel mit sich bringt, profitieren. So verdienen die Mitglieder der Kooperative beispielsweise etwa 15 bis 20 Prozent mehr als andere Familien in der Region.

Von April bis September ernten die Bauernfamilien etwa 460.000 Kilo verschiedene Schwarztee- und Grünteesorten und Jasmintee, die durch die Dazhangshan Organic Food Company vertrieben werden. Alle Familien stammen aus den acht Gemeinden, die um Dazhangshan herum liegen und welche aus jeweils 20 bis 30 Dörfern bestehen. Die Teegärten der Bäuerinnen und Bauern liegen verstreut in den Hügeln der direkten Umgebung.

 

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Fair geht's besser

Im Jahr 2007 wurde die Dazhangshan organic tea farmer association als eine der ersten Produzentenorganisationen Chinas Fairtrade-zertifiziert. Seit der Zertifizierung konnte die Organisation ihre Anbaumethoden verbessern und ihre Exporte steigern. Zudem erhalten die Bauern und Bäuerinnen nun einen besseren Preis für ihren hochwertigen Tee. Die Gelder aus der Fairtrade-Prämie hat die DOFTA vor allem genutzt, um die Arbeitsbedingungen der Teebäuerinnen und -bauern zu verbessern und ihren Kindern bessere Bildungschancen zu ermöglichen.

 

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Für jedes Kind aus einer Kleinbauernfamilie stellt die Dazhangshan organic tea farmer association einen Betrag von umgerechnet etwa 140 US-Dollar zur Verfügung. Dieses Geld soll für die Anmeldung an einer weiterführenden Schule oder für die Einschreibung an einer Universität genutzt werden. Des Weiteren wurde ein Betrag von 24.000 US-Dollar in den Bau einer Bibliothek und eines Klassenraumes für Computerschulungen im zentralen Internat investiert. Diese Schule besuchen die meisten Kinder aus den Kleinbauernfamilien.

Im September 2007 wurde die neu errichtete Grundschule mit eigenem Schlafsaal eingeweiht. Zwei Jahre später erhielt die Tuocan Mittelschule einen neuen Schlafsaal für ihre Schüler. Die Investitionen in Bildung sind vor allem für Mädchen wichtig - denn wenn einer Familie nur wenig Geld zu Verfügung steht, erhalten zuerst Jungen die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen.

 

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Auch in die Produktivität des Teeanbaus und der -verarbeitung hat die Organisation mit Hilfe der Fairtrade-Prämien investiert. So wurden beispielsweise neue Maschinen angeschafft, um die Qualität des Tees zu verbessern. Im Jahr 2009 wurde außerdem entschieden, Gelder aus der Fairtrade-Prämie zu nutzen, um Teile der Teefabriken, der Teegärten sowie der Häuser der Mitglieder zu erneuern.

Ein weiteres Thema, das der Dazhangshan organic tea farmer association sehr am Herzen liegt, ist der Umweltschutz. Deshalb bietet die Organisation ihren Mitgliedern technische Hilfen und Trainingsprogramme an, um das Wissen über biologische Anbaumethoden zu verbreiten. Zudem werden alle Kleinbäuerinnen und Kleinbauern darin unterstützt, auf ökologischen Anbau umzustellen: Diese Maßnahme dient dem Umweltschutz und der Gesundheit der Menschen in der Region.

Besonders stolz ist die Organisation auf ihr neues Mikrokreditprogramm, das über ein Budget von 50.000 US-Dollar verfügt. Von diesem Geld können Kleinkredite an Familienangehörige von Mitgliedern der Organisation vergeben werden, die so die Gelegenheit erhalten, ein eigenes Gewerbe aufzubauen.

 

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Zurück

Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir täglich ein umfangreiches Warenangebot vorfinden. 70% der Weltbevölkerung ernährt sich von Lebensmitteln, die von 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut wurden. Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten, 40% der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr ihren Lebensunterhalt.

Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind und die Menschen am Anfang der Lieferkette in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekäreren Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen haben.

Ausserdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen. Nutzflächen der Grössenordnung von 12 Millionen Hektar pro Jahr werden wegen Wüstenbildung und Dürre unbebaubar. Bereits ein geringer Temperaturanstieg von 1°C führt zu Ernteeinbussen von 5-10% für die verbreitetsten Getreidearten. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die in klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.

Rechte stärken, Lebensalltag verbessern

Fairtrade ermöglicht es Produzentinnen und Produzenten aus Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten.

Rund 1.66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen aus 75 Anbauländern profitieren derzeit von ihrer Beteiligung an Fairtrade. Bäuerinnen und Bauern schliessen sich in demokratischen Organisationen zusammen, die ihre Interessen auf dem Markt besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen erhalten durch Fairtrade die Unterstützung, ihren Rechten und Bedürfnissen über demokratische Interessenvertretungen wie Gewerkschaften eine einflussreiche Stimme zu verleihen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine stabilere Lohnsituation zu erreichen.

Prämie und politische Teilhabe

Sie alle profitieren von der Fairtrade-Prämie, die Projekte zur Verbesserung ihres eigenen Lebensalltags  und des Alltags ihrer Familien und ihrer Umgebung finanziert: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Kleinbetriebe.

Im Fairtrade-System verfügen sie als Mitglieder der Produzentennetzwerke Fairtrade Africa, Network of Asian and Pacific Producers (NAPP) und Coordinator of Fairtrade Latin America and the Caribbean (CLAC) über 50% der Stimmen in der Fairtrade-Generalversammlung.

Fairtrade-Produzenten-Karte

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