Die Fairtrade-Produzenten

Hinter jedem Produkt stehen Menschen

Auf der Weltkarte sehen Sie eine Auswahl der Fairtrade-Produzenten, deren Produkte und Rohstoffe in der Schweiz verkauft werden*. Mit den Filtern können Sie bequem nach Produkten und/oder Ländern suchen.

Die Blumenfarm Sian Agriflora

Sian Agriflora steht als Dachorganisation stellvertretend für insgesamt fünf Fairtrade-zertifizierte Farmen im ostafrikanischen Kenia, etwa die Farmen Sian Agriflora, Sian Equator, Sian Massai und Sian Winchester. Über 1.800 Arbeiterinnen und Arbeiter tragen auf diesen Blumenfarmen dafür Sorge, dass aus den kleinen Setzlingen große, bunte Stielrosen gedeihen. Nach der Ernte werden die Fairtrade-Rosen frisch verpackt per Flugzeug nach Europa transportiert.

Ort/Land
Nairobi, Kenia KE

FLO-ID
18057

Organisationsform
Plantage

Fläche
63.00 ha

Produktion
42000000 Stiele

Gründung
1991

Zertifizierung
2007

Arbeiterinnen / Arbeiter
982


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Aus Fairtrade-Prämie realisierte Projekte

Bildung:


- Bau und Renovation von Schulzimmern in mehreren umliegenden Schulen


- Vergabe von Schulstipendien und Darlehen für die Kinder der Farm-Angestellten


- Trainings und Weiterbildungsangebote für die Angestellten



Umwelt:


- Bau eines Abwassersystems


- Massnahmen zur Wiederaufbereitung des Wassers

 

Durch die Fairtrade-Zertifizierung erhalten die Arbeiter und Arbeiterinnen von Sian Agriflora feste Löhne und zusätzlich die Fairtrade-Prämie. Das Fairtrade-Prämien-Komitee, ein von den Mitarbeitern gewählter Ausschuss von Rosenarbeitern und -arbeiterinnen, stellt dabei sicher, dass die Mehreinnahmen aus der Prämie auch wirklich für Projekte eingesetzt werden, die allen Beschäftigten zu Gute kommen. Auf den fünf Farmen von Sian Agriflora konnten so über die letzten Jahre hinweg zahlreiche Projekte verwirklicht werden, wie zum Beispiel:

 

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  • Winchester Farm Ltd: Bau neuer Kindergartenräume für mindestens 50 Kinder auf dem Gelände der Nkaimurunya Grundschule.

  • Agriflora Kenya Ltd: Bau eines Verwaltungsgebäudes für die Ogilgei Grundschule, die von vielen Kindern besucht wird, deren Eltern auf der Blumenfarm arbeiten

  • Equator Flowers Kenya Ltd: Renovierung von Klassenräumen und dem Verwaltungsgebäude auf der Ainabtich Grundschule im Westen Kenias.

 

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Zusätzlich bekommen die Kinder aller Beschäftigten den Besuch der weiterführenden Oberschule aus Prämiengeldern bezahlt.

Aber auch das Umweltbewusstsein wächst auf den Farmen weiter: Auf allen fünf Sian Flower Blumenfarmen wird überschüssiges Wasser zur Wiederverwertung aufgefangen und somit die Wasserabfuhr der nahegelegenen Seen und Flüssen verringert.

 

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Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir täglich ein umfangreiches Warenangebot vorfinden. 70% der Weltbevölkerung ernährt sich von Lebensmitteln, die von 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut wurden. Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten, 40% der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr ihren Lebensunterhalt.

Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind und die Menschen am Anfang der Lieferkette in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekäreren Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen haben.

Ausserdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen. Nutzflächen der Grössenordnung von 12 Millionen Hektar pro Jahr werden wegen Wüstenbildung und Dürre unbebaubar. Bereits ein geringer Temperaturanstieg von 1°C führt zu Ernteeinbussen von 5-10% für die verbreitetsten Getreidearten. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die in klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.

Rechte stärken, Lebensalltag verbessern

Fairtrade ermöglicht es Produzentinnen und Produzenten aus Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten.

Rund 1.66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen aus 75 Anbauländern profitieren derzeit von ihrer Beteiligung an Fairtrade. Bäuerinnen und Bauern schliessen sich in demokratischen Organisationen zusammen, die ihre Interessen auf dem Markt besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen erhalten durch Fairtrade die Unterstützung, ihren Rechten und Bedürfnissen über demokratische Interessenvertretungen wie Gewerkschaften eine einflussreiche Stimme zu verleihen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine stabilere Lohnsituation zu erreichen.

Prämie und politische Teilhabe

Sie alle profitieren von der Fairtrade-Prämie, die Projekte zur Verbesserung ihres eigenen Lebensalltags  und des Alltags ihrer Familien und ihrer Umgebung finanziert: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Kleinbetriebe.

Im Fairtrade-System verfügen sie als Mitglieder der Produzentennetzwerke Fairtrade Africa, Network of Asian and Pacific Producers (NAPP) und Coordinator of Fairtrade Latin America and the Caribbean (CLAC) über 50% der Stimmen in der Fairtrade-Generalversammlung.

Fairtrade-Produzenten-Karte

Erfahren Sie mehr über die Produzenten und wie Fairtrade für die Kleinbauernfamilien und Plantagenarbeiterinnen und -arbeiter einen Unterschied macht. Filtern Sie bequem nach den Produkten und Orten, die Sie interessieren.