Die Fairtrade-Produzenten

Hinter jedem Produkt stehen Menschen

Auf der Weltkarte sehen Sie eine Auswahl der Fairtrade-Produzenten, deren Produkte und Rohstoffe in der Schweiz verkauft werden*. Mit den Filtern können Sie bequem nach Produkten und/oder Ländern suchen.

Die Blumenfarm Shalimar Flowers in Kenia

Nördlich des Naivasha Sees gelegen, im Nakuru Couty, produziert Shalimar Flowers das ganze Jahr über Rosen und andere saisonale Blumen für den europäischen Markt. Die Farm liegt auf einer Höhe von 1965 Metern über dem Meeresspiegel, windgeschützt vom Mount Kenya. Die jährlich milden Temperaturen sowie der jährliche Regenfall von 670 mm bieten ideale Anbaubedingungen für Blumen in der Region. Das Gelände der 1998 gegründeten Blumenfarm umfasst 165,6 Hektar, auf denen sich die ArbeiterInnen um die Rosen – von ihrer Aufzucht bis zur versandfertigen Verpackung - kümmern. Daneben baut Shalimar Flowers auch diverse Gemüsesorten an. Im Jahr 2005 wurde die Blumenfarm Fairtrade-zertifiziert. Seitdem profitieren die MitarbeiterInnen und ihre Familien von verbesserten Lebensbedingungen.

Bitte scrollen Sie runter für weitere Informationen über die Blumenfarm.

Ort/Land
Naivasha, Kenia KE

FLO-ID
3598

Organisationsform
Plantage

Fläche
170.00 ha

Gründung
1997

Zertifizierung
2004

Arbeiterinnen / Arbeiter
600


 

Aus Fairtrade-Prämie realisierte Projekte

Infrastruktur:


Bau und Renovation von Schulzimmern und Verwaltungsgebäuden in mehreren umliegenden Schulen.



Umwelt:


Bau eines Abwassersystems und Massnahmen zur Wiederaufbereitung des Wassers

 

Realisierte Projekte durch die Fairtrade-Prämie

Durch die Fairtrade-Prämie konnten mehrere Projekte unterstützt werden, von denen die MitarbeiterInnen, ihre Familien und die Gemeinde profitieren. Die größten Projekte, welche durch Fairtrade realisiert wurden und weiterhin unterstützt werden, sind:


  • Skills
    Im Jahr 2019 hat Fairtrade für 50 Beschäftigte und ihre Familien einen kompletten Fahrkurs bezahlt. 20 ArbeiterInnen und ihre Familien haben von einem Schneiderkurs bis zur Zertifikatsstufe profitiert. Die Gesamtkosten für die Kurzkurse beliefen sich auf 1.500.000 Schilling, die in diesem Haushaltsjahr für ähnliche und weitere Kurse zurückgestellt wurden.

  • Education Support
    Eltern von Kindern unter sechs Jahren werden durch ein Ernährungsprogramm und und eine Tagesbetreuung für Kinder unterstützt. Fairtrade sorgt auch dafür, dass die Lehrkräfte Unterkünfte haben, ausgewogen ernährt werden und dass ihnen Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stehen.

  • Home Improvement
    INKIND: Dieses Projekt hilft den ArbeitnehmerInnen beim Zugang zu den Sach-/Gegenstandsdarlehen von FPC durch eine Bedarfsermittlung, bei der sie Gegenstände ihrer Wahl kaufen können. Die ArbeiterInnen erhalten diese Gegenstände zum Marktpreis und zahlen sie ohne Zinsen zurück. Verschiedene ArbeiterInnen haben davon profitiert, indem sie entweder Eisenplatten für den Bau ihrer Häuser erhielten, Solaranlagen in ihren Häusern auf dem Land installierten, Zugang zu Wasserpumpen für die Landwirtschaft, Öfen für saubere Energie / Gaskocher usw. erhielten. Die Anzahl der ArbeiterInnen, die seit 2018 von dem Programm profitiert haben, beträgt 216.
    REVOLVING FUND: Im Rahmen des Projekts werden zinslose Darlehen an die ArbeiterInnen auf der Farm vergeben. Dies hat gut funktioniert, da es den ArbeiterInnen Wachstum ermöglicht hat, die andere wirtschaftliche Möglichkeiten verfolgen (z. B. die Förderung ihrer kleinen Nebenerwerbstätigkeiten). Dadurch ist es der Kooperative gelungen seit 2018 insgesamt 400 ArbeiterInnen zu unterstützen.

 

Fairtrade-Standards und nachhaltige Entwicklung der Kooperative

Fairtrade schützt die Rechte der Beschäftigten bei Shalimar Flowers und stärkt sie nachhaltig. Die zertifizierte Blumenfarm muss sich strikt an die Fairtrade-Standards für Blumen halten. Das bedeutet vor allem:


  • Es existiert eine demokratisch gewählte Vertretung der Arbeiterinnen und Arbeiter (das so genannte Prämienverwendungskomitee). Diese Vertretung entscheidet über die Verwendung der Fairtrade-Prämie. Arbeitern und Arbeiterinnen wird ein Einspruchsrecht eingeräumt.

  • Die Fairtrade-Prämie wird für die Entwicklung der Gemeinschaft und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen verwendet.

  • Zwangsarbeit und Arbeiten für Kinder unter 15 Jahren ist auf der Farm verboten. Bei Kindern über 15 Jahren, die auf der Plantage beschäftigt sind, darf die Arbeit die Schulbildung nicht beeinträchtigen. Kinder dürfen keiner Arbeit ausgesetzt werden, die gesundheitsgefährdend ist.

  • Auf der Blumenfarm ist eine eigenständige, unabhängige Vertretung der Beschäftigten zugelassen.

  • Löhne sind gleich oder liegen höher als die gesetzlichen oder regionalen Durchschnittslöhne.

  • Maßnahmen zum Gesundheitsschutz und zur Sicherheit der Arbeiter sind vorhanden. Eine detaillierte Auflistung von Sicherheitsvorschriften speziell für die Blumenproduktion schränkt den Gebrauch von Agro-Chemikalien ein und untersagt den Einsatz von verbotenen Pestiziden.

 

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Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir täglich ein umfangreiches Warenangebot vorfinden. 70% der Weltbevölkerung ernährt sich von Lebensmitteln, die von 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut wurden. Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten, 40% der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr ihren Lebensunterhalt.

Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind und die Menschen am Anfang der Lieferkette in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekäreren Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen haben.

Ausserdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen. Nutzflächen der Grössenordnung von 12 Millionen Hektar pro Jahr werden wegen Wüstenbildung und Dürre unbebaubar. Bereits ein geringer Temperaturanstieg von 1°C führt zu Ernteeinbussen von 5-10% für die verbreitetsten Getreidearten. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die in klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.

Rechte stärken, Lebensalltag verbessern

Fairtrade ermöglicht es Produzentinnen und Produzenten aus Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten.

Rund 1.66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen aus 75 Anbauländern profitieren derzeit von ihrer Beteiligung an Fairtrade. Bäuerinnen und Bauern schliessen sich in demokratischen Organisationen zusammen, die ihre Interessen auf dem Markt besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen erhalten durch Fairtrade die Unterstützung, ihren Rechten und Bedürfnissen über demokratische Interessenvertretungen wie Gewerkschaften eine einflussreiche Stimme zu verleihen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine stabilere Lohnsituation zu erreichen.

Prämie und politische Teilhabe

Sie alle profitieren von der Fairtrade-Prämie, die Projekte zur Verbesserung ihres eigenen Lebensalltags  und des Alltags ihrer Familien und ihrer Umgebung finanziert: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Kleinbetriebe.

Im Fairtrade-System verfügen sie als Mitglieder der Produzentennetzwerke Fairtrade Africa, Network of Asian and Pacific Producers (NAPP) und Coordinator of Fairtrade Latin America and the Caribbean (CLAC) über 50% der Stimmen in der Fairtrade-Generalversammlung.

Fairtrade-Produzenten-Karte

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