Fairtrade-Kakao

Der Kakaopreis steigt 

Ist dir aufgefallen, dass deine Lieblings-Schoggi teurer geworden ist? Der Kakaopreis hat ein Rekordhoch erreicht. Wir erklären warum – und warum Fairtrade jetzt wichtiger denn je ist. 

Hoher Kakao-Preis: Warum? 

Die Nachfrage nach Schokolade ist gross, aber Ernteausfälle der vergangenen Jahre durch Klimawandel und Krankheiten machen es schwer, den Bedarf zu decken. Viele Bäuern:innenin Westafrika wechseln zu lukrativeren Rohstoffen wie Cashew oder Kautschuk. In Westafrika zieht der illegale Goldabbau junge Bauern an, die dort ein höheres Einkommen suchen. 

Hoher Preis: mehr Lohn für Bäuer:innen? 

Obwohl der Kakaopreis gestiegen ist, bedeutet das nicht automatisch mehr Einkommen für die konventionellen Bäuer:innen. Viele kleine Kakaoproduzent:innen haben keinen direkten Zugang zum Weltmarkt und sind auf Zwischenhändl er angewiesen, die oft einen Grossteil des Gewinns abschöpfen. Zusätzlich steigen auch die Produktionskosten durch höhere Preise für Dünger und Transport. So kommt der höhere Weltmarktpreis oft gar nicht bei den Kleinbäuer:innen an. 

Brauchen Bäuer:innen noch Fairtrade? 

Darum bleibt Fairtrade auch bei den hohen Preisen wichtig: Obwohl der Weltmarktpreis aktuell hoch ist, kann dieser stark schwanken, und Kleinbäuer:innen müssen langfristig planen können. Das Fairtrade-System bietet Sicherheit durch den Fairtrade-Mindestpreis, wenn der Marktpreis wieder sinkt. Zudem hilft die Fairtrade-Prämie, in nachhaltigen und widerstandsfähigeren Anbau zu investieren. Wie genau Fairtrade funktioniert (LINK new tab) und was es bewirkt (LINK new tab), kannst du auch bei uns nachlesen. 

Dein Beitrag zählt! 

Fairtrade setzt sich für eine sichere Zukunft. Diese Stabilität durch Fairtrade macht es auch für die nächste Generation attraktiver, im Kakaoanbau zu bleiben. So tragen wir alle dazu bei, dass es auch in Zukunft genügend Kakao gibt – und wir weiterhin Schokolade geniessen können. Achte daher beim Kauf deiner Schokolade auf das Fairtrade-Label.  

Produktinfos Schweiz

  • Lancierung: 1994
  • Herkunft: Belize, Bolivien, Kolumbien, Costa Rica, Dominikanische Republik, Ecuador, Elfenbeinküste, Ghana, Haiti, Honduras, Indien, Kamerun, Kolumbien, Madagaskar, Nicaragua, Panama, Papa Neuguinea, Peru, São Tomé und Principe, Sierra Leone, Sri Lanka, Ugangda, Togo.
  • Absatz: 6'077 t (2019; beinhaltet auch Kakao in zusammengesetzten Produkten) - Absatzentwicklung
  • Marktanteil: 16% (Detailhandel geschätzt)
  • Bioanteil: 9%

Der Kakaoanbau ist für über 5.5 Millionen Bäuerinnen und Bauern im globalen Süden die Haupteinnahmequelle und sichert insgesamt den Lebensunterhalt von über 14 Millionen Menschen. In den westafrikanischen Hauptanbaugebieten wird Kakao zu 90% in kleinbäuerlichen Betrieben angebaut, die weniger als 5 Hektaren umfassen.

Warum Fairtrade den Unterschied macht

Fairtrade ist ein ganzheitliches Konzept, das Kleinbauernfamilien eine Alternative bietet.

Fairtrade-Kakaokooperativen sind demokratisch organisiert. Dies bringt viele Vorteile: höhere Verhandlungsmacht, die Möglichkeit Anschaffungen gemeinsam zu tätigen, einen vereinfachten Zugang zu Finanzierung und gegenseitiges Lernen.

Der Fairtrade-Mindestpreis stellt bei volatilen Weltmarktpreisen ein Sicherheitsnetz dar. Die Fairtrade-Prämie ermöglich Investitionen in soziale Projekte sowie in produktivitätssteigernde Massnahmen.

Vom passiven Empfänger zum aktiven Gestalter: Die Kakaokooperativen sind demokratisch organisiert und entscheiden gemeinsam, in welche sozialen, ökologischen und ökonomischen Projekte die Fairtrade-Prämie investiert werden soll.

In den Anbauländern bieten Beraterinnen und Berater der Fairtrade-Produzentennetzwerke Trainings und Weiterbildungen an. Ziel ist es, neue Produzentinnen und Produzenten über Fairtrade zu informieren und bestehende Produzentengruppen bei der Einhaltung der Standards und beim Aufbau von Managementkapazitäten zu unterstützen. Auch Kontakte zu lokalen NGOs werden aufgebaut.

Der Zugang zu Krediten ist für viele Kleinbauernfamilien eine Herausforderung. Die Fairtrade-Zertifizierung ist für Kakaokooperativen oft ein hilfreicher Schritt, um leichter an Finanzierung oder Kontakte zu Mikrofinanzinstitutionen zu gelangen.

Ausbeuterische Kinderarbeit sowie Zwangsarbeit sind im fairen Handel ausdrücklich verboten. Die Achtung der Kinderrechte ist eine Mindestanforderung, die jede Produzentenorganisation erfüllen muss. Wenn Produzentenorganisationen in einer Region angesiedelt sind, in der Kinderarbeit stark verbreitet ist, werden sie bestärkt, die Bekämpfung der Kinderarbeit in ihren Fairtrade-Entwicklungsplan aufzunehmen.

Immer öfter investieren die Kakaobauernkooperativen die Fairtrade-Prämie in die Steigerung der Produktivität und Qualität. So verbessern sie ihre Marktchancen und ihren Ertrag.